Ratinger Spieletage Knobeln bei den Ratinger Spieletagen

Ratingen · Die Stadthalle öffnete an zwei Tagen zu den Ratinger Spieletagen. Die Besucher schätzen das Ausprobieren neuer Spiele und die gute Betreuung. Denn Spielanleitungen müssen nicht gelesen werden, sie werden erklärt.

Stefanie Ostermeier (von links), Claudia Zaja-Krist, Steffen Obermeier und Bernd Zaja (rechts) lernen das Spiel „KuZooKa“ kennen.

Foto: Ulrich Bangert/Bangert

„Das Spielbrett sah toll aus, der Tisch war gerade frei, da haben wir uns einfach dran gesetzt“, begründet Steffen Ostermeier, warum er sich mit seiner Frau Stefanie sowie Claudia Zaja-Krist und Bernd Zaja für „KuZooka“ entschieden hat. Die beiden Ehepaare aus Gerresheim sind in der dortigen evangelischen Gemeinde in einem Spielekreis aktiv, ähnlich dem, der am ersten Aprilwochenende die Ratinger Spieletage in der Dumeklemmerhalle ausrichtete.

Die Vier treffen sich regelmäßig zum Spielen: „Ich muss täglich spielen“, bekennt Claudia Zaja-Krist, die mit ihrer Clique alle möglichen Gesellschaftsspiele ausprobiert, von raffinierten Strategieaufgaben bis zu Glücksspielen. Gemeinsam werden Spiele-Events besucht: „Wir sind immer im Essen auf der Spielemesse, hier ist es aber schöner“, bekennt Stefanie Ostermeier. Ihr Mann gibt die Erklärung dafür: „Zum einem wird hier kein Eintritt erhoben, aber noch wichtiger ist, dass man hier viel schneller drankommt. In Essen muss man früh da sein, um einen freien Tisch zu ergattern.“ „Außerdem werden hier die Spiele erklärt, man braucht keine Anleitung lesen und hat so einen viel schnelleren Einstieg. Wenn uns Spiele nicht gefallen, dann brechen wir ab und gehen zum nächsten“, so Claudia Zaja-Krist, die aber entschlossenen ist, diese Partie abzuschließen. „Es handelt sich hier um einen Zoo, die Tiere wollen ausbrechen“, bringt Stefanie Ostermeier den Inhalt auf den Punkt. „Das ist aber nicht so einfach, weil die Tiere sich nicht untereinander unterhalten können. Tipps gibt es hier auf den Karten“, ergänzt Bernd Zaja. „Ich bin gespannt, ob wir es schaffen ausbrechen“, vertieft sich Claudia Zaja-Krist wieder in den Fluchtplan.

Falls noch Fragen sind, können sich die Spieler an die Erklärer wenden, wie zum Beispiel Michael Lehmann aus Münster. Es ist selber leidenschaftlicher Spieler und als Promotor für den hessischen Verlag tätig: „Der Veranstalter versorgt uns gut, das ist sehr schön und deshalb kommen wir gerne nach Ratingen.“

Die Spielenden konnten
auf der Bühne die VHS besuchen

In einer anderen Ecke der Halle versuchen Danny Busch, Marie-Claire Hacke, Hans-Peter Gomels und Christian Schumacher einen Gipfel zu erstürmen, während Holger Miesmahl die Erklärungen liefert. „Der ist der Einzige von uns, der Lesen kann“, scherzt der gut gelaunte Gipfelstürmer Christian Schumacher und wird von Hans-Peter Gomels zur Räson gebracht: „Wir sind hier, um neue Spiele kennenzulernen.“

Bücherwürmer wundern sich, dass sich unter den Spieleerfindern bekannte Schriftsteller befinden, wie der erfolgreiche Thrillerautor Sebastian Fitzek. Da liegt es auf der Hand, dass es bei „Killer Cruise“ spannend wird. Bevor der Kreuzfahrtdampfer in See sticht, macht der Spielebegleiter Wolfgang Wichmann „klar Schiff“ in dem er das Spielbrett in Form eines Schiffes aufbaut: „Im Unterdeck hat sich ein skrupelloser Psychopath versteckt. Nun versuchen der Kapitän, eine vornehme Lady mit ihrem Freund und eine Oma den Killer unschädlich zu machen.“

Auf der Bühne der Dumeklemmerhalle lädt der VHS-Spieletreff ein, Spiele aus seinem Fundus kennenzulernen. Aufgestellt werden die Spielpläne, Karten und Figuren auf einem Spieltisch, dem perfekten Möbel für leidenschaftliche Spieler: „Die einzelnen Elemente werden in einer Vertiefung ausgebreitet. Wenn man nach Stunden keine Lust mehr hat, bleibt alles liegen, darüber kommt eine Abdeckung. So kommen ganze Familien wieder zusammen und können an dem Tisch zum Beispiel essen“, beschreibt Björn Kuper von dem Herstellers aus dem Emsland die Besonderheit der Tische, die es in verschiedenen Größen gibt.