Ratingen Jecken-Halle droht die Abrissbirne
Ratingen. · Bauhof-Standort an der Ratinger Sandstraße soll für 15 Millionen Euro umgebaut werden.
Der Rathaus-Neubau geht langsam in die Endphase, dann kann auch die ehemalige Feuerwache an der Lintorfer Straße freigezogen und abgerissen werden. Dort untergebracht sind aber auch Abteilungen des Grünflächenamtes und des Baubetriebshofes, der an seinen beiden Standorten in Tiefenbroich (Zentralmateriallager) und an der Sandstraße aus allen Nähten platzt. Nun will die Stadt den Standort an der Sandstraße für knapp 15 Millionen Euro um- und ausbauen. Dann wäre auch der Weg frei für das Wohnprojekt einer Genossenschaft auf dem alten Feuerwachengelände.
Wegen einer Kostenexplosion hatte die Stadtverwaltung im Jahre 2016 alle Ausschreibungen zum Umbau gestoppt. Die Stadt zog die Notbremse, weil die ursprünglich veranschlagten Kosten von sechs Millionen Euro auf inzwischen 10,86 Millionen Euro angestiegen waren.
Ausschreibung erfolgt nach Zustimmung des Rates
Nun soll das alte Verwaltungsgebäude an der Sandstraße, das zunächst saniert werden sollte, abgerissen und gegen einen einfach strukturierten Neubau ersetzt werden. Das Zentralmateriallager in Tiefenbroich wird bis auf den Wertstoffhof an die Sandstraße verlegt. Weichen muss allerdings die Wagenhalle des Karnevalsausschusses (KA) der Stadt Ratingen an der Sandstraße. Der Karnevalsausschuss der Stadt Ratingen hat auf dem ehemaligen Bahngelände von der Stadt eine große Halle gemietet: Seit einigen Jahren sei man mit der Stadt im Gespräch, sagte Michael Schleicher, der zweite Vorsitzende. Einen Ersatz gebe es noch nicht, doch habe die Stadt versichert, dass der KA nicht auf der Straße stehen werde. Der Karnevalsausschuss ist diesbezüglich sehr zuversichtlich.
Ein Generalunternehmer soll die Arbeiten komplett erledigen, die Ausschreibung soll nun vorbereitet werden, sofern der Rat grünes Licht gibt. Im weiteren Verlauf wird das Splitsilo und der Solebehälter vom Zentralmateriallager (ZML) an der Robert-Zapp-Straße zur Sandstraße verlagert.
Schon wieder sind allerdings die voraussichtlichen Baukosten um insgesamt 2,3 Millionen Euro gestiegen. Für das Gesamtprojekt waren damals im Haushaltsplan Gesamtkosten von rund 9,3 Millionen Euro bereitgestellt. Seit der jüngsten Kostenschätzung vor einem Jahr seien die allgemeinen Baukosten, so die Verwaltung, um weitere etwa 4,5 Prozent gestiegen.
Die höchsten Kosten kommen beim Neubau des Verwaltungs- und Sozialgebäudes mit etwa 8,1 Millionen Euro zustande. Derzeit sucht man noch nach Einsparungsmöglichkeiten. Denkbar seien hier der Verzicht auf die Betonkerntemperierung für etwa 50 000 Euro und die Änderung der Fassadenverkleidung von Klinker auf Wärmedämmverbundsystem in den Obergeschossen für 86 000 Euro.