Vandalismus in Tiefenbroich Unbekannte beschädigen Missionskreuz
Tiefenbroich · Das Denkmal an der Jägerhofstraße in Tiefenbroich war das Ziel von Zerstörungswut. Die Christusfigur wurde abgerissen, der Sockel durch einen spitzen Gegenstand beschädigt. Die Täter entkamen.
Das Missionskreuz an der Jägerhofstraße 26 in Tiefenbroich hat sichtlich Schaden genommen. Wie der Kirchenvorstand von Heilig Geist jetzt mitteilte, haben Unbekannte bereits in der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember das Missionskreuz mutwillig beschädigt.
Nachdem Nachbarn in dieser Nacht verdächtige Geräusche gehört hatten, verständigten sie sofort die Polizei. Die Täter konnten aber trotzdem unerkannt entkommen. Sie hatten die Christusfigur vom Kreuz gerissen, wodurch diese stark beschädigt wurde, und in den gegenüberliegenden Garten geworfen, wo sie erst zwei Tage später, nämlich am 21. Dezember, gefunden wurde.
Den Altarstein haben die Täter mit einem spitzen, scharfen Gegenstand verkratzt und damit insbesondere dessen Inschrift verletzt. Man kann zwei Hakenkreuze im Schriftfeld des Steins erkennen. In ihrer offensichtlichen Verachtung haben die Unbekannten das Denkmal auch bespuckt, so dass die Polizei Speichelproben sicherstellen konnte. Die Anlage mit dem Missionskreuz wurde in Erinnerung an die vom 21. Februar 1926 bis zum 8. März 1926 durchgeführte Mission in Tiefenbroich aufgestellt. Der Zeitpunkt der Mission steht im Zusammenhang mit der erst 1924 an der Sohlstättenstraße errichteten, ersten katholischen Pfarrkirche St. Marien und der Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde in Tiefenbroich. Dies ist für Tiefenbroich von geschichtlicher Bedeutung, denn bis weit ins 19. Jahrhundert bestand Tiefenbroich lediglich aus einer Ansammlung verschiedener Hofstellen ohne zusammenhängende Dorfstruktur.
Im November 2017 wurde das Missionskreuz mit der Christusfigur und dem Altarstein von der Katholischen Gemeinde Heilig Geist in Ratingen in Absprache und mit Unterstützung der Unteren Denkmalbehörde aufwendig renoviert. Es steht seitdem unter Denkmalschutz. Zwei Jahre später erfolgte ebenfalls in Absprache und mit Unterstützung der Unteren Denkmalbehörde die Neugestaltung des Vorplatzes zum Denkmal.
Derzeit klärt der Kirchenvorstand, ob es sich bei der Beschädigung des Denkmals möglicherweise um einen Versicherungsfall handelt. Die Untere Denkmalbehörde habe unabhängig davon bereits signalisiert, dass sie sich an einer Restaurierung beteiligen werde. Wie es mit dem Missionskreuz weiter geht, soll dann in der nächsten Sitzung des Kirchenvorstands am 10. Januar nächsten Jahres besprochen werden. Bis dahin hofft der Kirchenvorstand, dass sich auch die Versicherungsfrage geklärt hat.