Politik in Ratingen Wohnen auf ehemaligen Sportplätzen

Ratingen · Die SPD-Fraktion unternimmt einen erneuten Vorstoß, um Wohnprojekte An der Lilie in Süd und Auf der Aue in Ost voranzubringen.

Der ehemalige Sportplatz auf der Aue ist nur noch eine Grünfläche.

Foto: Achim Blazy (abz)

Eines der wiederkehrenden Themen der Ratinger SPD ist der Wohnungsbau. Und da lässt die Ratsfraktion auch nicht locker. „Die SPD-Fraktion beantragt unter Bezugnahme auf die bisherigen Beratungen insbesondere zum Kontext Alte Feuerwache Überlegungen zur Realisierung eines mit der Alten Feuerwache vergleichbaren Wohnprojekts auf dem ehemaligen Sportplatz An der Lilie weiterzuverfolgen sowie die Nachnutzungsmöglichkeiten im Kontext Wohnen für den ehemaligen Sportplatz Auf der Aue aufzubereiten und eine verbindliche weitere Umsetzungsplanung bis zu ersten Quartal 2025 vorzulegen“, so die Forderung vom Fraktionsvorsitzenden Christian Wiglow.

„Zur Beschleunigung des Verfahrens und Entlastung der Verwaltung sollten externe Planungskapazitäten weitestgehend genutzt werden wo es sinnvoll ist. Gegebenenfalls wären Mittel überplanmüßig bereitzustellen“, ergänzt Gero Aschenbroich, Sprecher im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität.

Erste Anstrengungen
begannen im Jahr 2021

Bereits im Jahr 2021 hatte die SPD-Fraktion den Vorstoß unternommen, den seit Jahren leerstehenden Sportplatz Auf der Aue für Wohnzwecke, auch bezahlbares Wohnen, zu nutzen. Dabei sollten neue Entwicklungsszenarien entwickelt werden, wie die Nutzung eines geeigneten Teiles der ehemaligen Sportplatzfläche für die Schaffung einer Schulsportanlage für die Grundschule in Ost, die auch im Freizeitbereich nutzbar ist. Auf der verbleibenden Fläche soll nach Vorstellungen der SPD ein Mehrgenerationenhaus mit rund 30 Wohneinheiten geschaffen werden.

„Zu bedenken sei auch, dass der ehemalige Sportplatz „Auf der Aue“ aufgrund von Anwohnerklagen nicht mehr als solcher nutzbar und seit Jahren ungenutzt ist. Die beiden Grundschulen in Ost verfügen über keinen Sportplatz in der Nähe und müssen bis Homberg ausweichen. Zudem werden Flächen für Wohnen in Ratingen dringend gesucht“, so Christian Wiglow. Durch eine Platzierung der auch für den Freizeitsport zugänglichen neuen Schulsportanlage auf der der Bestandsbebauung abgewandten Seite und Nutzung der an die Bebauung grenzenden Seite für ein neues Mehrgenerationenhaus in Ratingen wäre es möglich, hier mehrere Bedarfe auf einer Fläche zu decken. Mehrgenerationenwohnen bietet sich nach Ansicht der SPD-Fraktion auch wegen der Altersstruktur in Ratingen Ost an.

Bezüglich des ehemaligen Sportplatzes An der Lilie hält Gero Aschenbroich die Möglichkeit zur Schaffung neuer und bezahlbarer Wohnformen, wie sie auch an der Alten Feuerwache an der Lintorfer Straße geplant waren und laut Ratsbeschluss auch weiter intendiert werden, auch wenn die Realisierung noch schwierig ist, für notwendig.

Rat beschließt mehrheitlich gemeinsamen Antrag

„Daher besteht unbeschadet der Beschlusslage zur Alten Feuerwache weiterer Bedarf, der am Standort an der Lilie umgesetzt werden könnte. Die Überlegungen zu dieser Thematik seitens der Verwaltung im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung vom 23. November 2021 bieten aus unserer Sicht eine gute Basis, auf der es sich lohnt weiter zu planen“, so Gero Aschenbroich. Am 11. Mai 2021 hatte der Rat dann mit großer Mehrheit den gemeinsamen Antrag von CDU und SPD zum Wohnungsbau beschlossen. „In dem beschlossenen Antrag wird ein umfangreiches Maßnahmenbündel gefordert, um eines der drängenden Probleme in Ratingen endlich einen Schritt weiter zu einer Lösung zu bringen, denn die Schaffung von bezahlbarem und öffentlich geförderten Wohnraum ist nach wie vor in Ratingen eine große Herausforderung, der es mit unterschiedlichen Hebeln zu begegnen gilt“, betont Christian Wiglow abschließend noch einmal. Und deshalb hat die SPD die beiden Sportplätze schon länger im Visier, um dort neuen Wohnraum zu schaffen.