Ratinger Abend als krönender Schlusspunkt

Die Ratinger Zelt-Zeit war wieder ein absoluter Erfolg. Der Höhepunkt kam zum Schluss.

Ratingen. Als Heiner van Schwamen, der langjährige Cheforganisator der Zelt Zeit, am Freitagabend unmittelbar vor der Popolkski-Show auf die Bühne trat, richtete er den Blick bereits ganz konkret aufs nächste Jahr: Und so plauderte er aus, dass man zwei echte Kracher präsentieren will: Herbert Knebel und Ingo Appelt. Keine Frage: Das Kultur-Spektakel am Grünen See ist für den Lehrer am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium so etwas wie der eigene Nachwuchs. Van Schwamen hat ihn in all den Jahren großgezogen. „Ich bin sehr dankbar, dass so viele Menschen gekommen sind“, sagte er.

„Ich bin selbst mit dieser Veranstaltung groß geworden, heute komme ich mit meinen Kindern jedes Jahr zu Pfingsten hierher. Dass so viel geboten wird, ohne dafür zahlen zu müssen, finde ich einfach beeindruckend“, betonte Verena Sander, während ihre Zwillinge Luca und Sven begeistert die große Hüpfburg enterten. Die gehört genauso zum Familientag wie der Streichelzoo, die Drachenbootregatta oder der Zelt-Zeit-Lauf. Zum zweiten Mal gab es in diesem Jahr einen großen ökumenischen Gottesdienst im Zelt am Sonntagmorgen — auch das ein Konzept, das aufgeht. Zahlreiche Besucher hatten die Kirchenbänke gegen die etwas unbequemeren Klappstühle getauscht. Die sind zwar schon seit Jahren nicht unbedingt für ihre robuste Sitzqualität berühmt, gestört hat es aber auch diesmal niemanden so richtig. Kein Wunder bei dem Programm, das in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes mit einem echten Feuerwerk endete — sowohl ganz zum Schluss unter freiem Himmel als auch schon zwei Stunden lang vorher beim Ratinger Abend. Der fand erst zum zweiten Mal überhaupt statt und war aufgrund des Erfolges bei der Premiere im vergangenen Jahr vom Eröffnungsdonnerstag auf den Schlussabend gelegt worden. Und das war eine goldrichtige Entscheidung: Wohl selten ist die Grundidee hinter der Zelt Zeit so gut aufgegangen wie hier: Lokale Künstler können sich auf einer großen Bühne mit professioneller Licht- und Tontechnik einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Das war einfach nur großartig, was die Zuschauer da unter der quirligen Moderation von Zelt Zeit-Mäzen Dirk Wittmer da erlebten. Comedian Michael Steinke, die Westhäkchen, WDR 2-Stimmenimitator René Steinberg und die wohl größte Überraschung des Abends, das Akkordeonorchester, fegten wie ein Stimmungsorkan durch das Zelt. Was man alles aus diesem altehrwürdigen Instrument herausholen kann, ist schon erstaunlich. Auch Bürgermeister Klaus Pesch war dabei: „Ich bin Zelt-Zeit-Fan, seit es diese Veranstaltung gibt. Und ich bin stolz darauf, dass es in der Stadt eine solch breite Palette an kulturellen Aktivitäten gibt.“