Sängerknaben: Höseler singen in New York
28 junge Chormitglieder fliegen gleich zu Beginn der Sommerferien in die USA, um in der weltberühmten St. Patrick’s Kathedrale und vor der Uno aufzutreten.
Hösel. Eine solche Konzertreise steht nicht jedes Jahr auf dem Programm — entsprechend groß ist die Vorfreude bei den 28 jungen Sängern des Höseler Knabenchors: Kurz nachdem sie am Freitag nächster Woche die Schulzeugnisse in die Hand bekommen haben, fahren sie zum Flughafen Düsseldorf und starten mit dem Air Berlin-Flug AB 7450 zu einer zehntägigen Konzertreise nach New York. In der „Stadt, die niemals schläft“ treten die Choristen mit ihrem Leiter Toralf Hildebrandt unter anderem in der weltberühmten St. Patrick’s Kathedrale, vor der Uno und bei der New Yorker Feuerwehr auf.
„Vor einem Jahr sind wir von der Kirchenmusikerin an St. Patrick’s eingeladen worden. Das ist eine besondere Auszeichnung, denn bisher hat dort noch nie ein ausländischer Chor gesungen“, sagt Leiter Toralf Hildebrandt. Seitdem wurde geplant und organisiert. Auf 75 000 Euro wurden die Reisekosten anfangs kalkuliert, jetzt sind es 65 000 Euro geworden. Knapp zwei Drittel der Summe werden aus Spenden und durch Sponsoren bestritten. Förderung gibt es auch durchs Goethe-Institut und durch das Auswärtige Amt. „Seit der Chor am Nationalfeiertag vor dem Bundespräsidenten gesungen hat, sind die Höseler in Berlin eine Nummer“, erklärte Detlef Parr, erstes Mitglied im Förderverein des Chores. Als Baas der Düsseldorfer Jonges hat Parr auch mitgeholfen, dass der Knabenchor günstig abheben kann: Um Flug und Sonderrabatt kümmerte sich nämlich ein anderer Düsseldorfer Jong — Air Berlin-Chef Joachim Hunoldt höchstselbst. Aber auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft habe einen Zuschuss „aus ihrem persönlichen Topf“ den Höselern zukommen lassen. Denn der Knabenchor werde nicht nur Botschafter für Hösel und Ratingen sein, sondern auch für das Land NRW und die deutsche Kultur. Die Chorsänger tragen einen Eigenanteil von rund 1000 Euro.
Bei der Vorstellung der Reise konnte sich Parr eine Spitze gegen den Stadtrat nicht verkneifen: „Ratingen täte gut daran, diesen Chor pfleglicher zu behandeln.“ Das gelte vor allem für eine leistungsgerechte Unterstützung. Chorleiter Hildebrandt beschwichtigte diplomatisch: Die Unterstützung sei schon gegeben.
Für die 28 Chorknaben im Alter zwischen zehn und 19 Jahren wird der Trip nach Übersee zum unvergesslichen Erlebnis. Neben dem Auftritt in St. Patrick’s, der landesweit im Rundfunk übertragen wird, stehen Konzerte in weiteren berühmten Kirchen New Yorks (Holy Trinity und St. Ingatius) auf dem Programm. Das Repertoire wurde entsprechend angepasst: Neben dem „Pryer of St. Francis“ wird es ein Stück in Landessprache geben, außerdem A-capella-Literatur. Singen werden die Höseler auch bei der Uno und in der Zentrale der New Yorker Feuerwehr. Chorist Axel Wertnges (18) freut sich besonders auf diesen Besuch: „Ich bin in Ratingen selbst bei der Feuerwehr.“ Abstecher zu „Ground Zero“, zur Freiheitsstatue Museumsbesuche, Empfang im Deutschen Generalkonsulat sowie eine Führung durchs UN-Hauptquartier runden das Programm ab. Und Gelegenheit zum Shoppen soll es auch noch geben. Wertges ist sich sicher: „Diese Tournee wird ein absolutes Highlight.“