Sanierung Westtangente: Händler gewinnen gegen Stadt

Die Verwaltung ändert die Pläne für die Sanierung der Westtangente. Geschäftsleute hatten Umsatzeinbußen befürchtet.

Ratingen. Die Stadt hat die Pläne des zweiten Bauabschnitts zur Sanierung der Westtangente geändert. Die Stadt reagiert damit auf Druck der SPD-Fraktion und der Händler vor Ort. Letztere hatten die ursprünglichen Pläne kritisiert, weil sie vom Verkehr komplett abgeschnitten gewesen wären. Sie fürchteten Umsatzeinbußen.

Zuvor war bereits Kritik am ersten Bauabschnitt laut geworden. Denn ein Teil von Ratingen West hatte durch die Absperrungen keinen Zugang zum Öffentlichen Nahverkehr. Die Stadt bestand in Gesprächen mit der Rheinbahn auf diese Art der Streckenführung. Warum, ist bis heute ungeklärt. Bis jetzt wollte die Verwaltung dazu keine Stellungnahme abgegeben, weil die Mitarbeiter, die die Gespräche geführt hatten, im Urlaub oder krank seien.

Nach massiver Kritik der Bürger in West wurde dann aber doch ein Shuttlebus zu den Haltestellen eingeführt. Diesen werden die Bürger jedoch nicht mehr lange benutzen. Der erste Bauabschnitt soll bereits am diesem Wochenende fertig werden.

Am Montag beginnen die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt, die am 4. September beendet sein sollen. „Die Sperrungen wurden von uns, der Polizei und dem Tiefbauexperten überarbeitet“, sagte Barbara Arndt, Leiterin des Ordnungsamts.

Demnach wird die Westtangente im Bereich Kaiserswerther Straße bis Einmündung Berliner Straße beidseitig für den Autoverkehr gesperrt. Fußgänger können weiterhin beidseitig die Gehwege nutzen.

Die Umleitungen sind ausgeschildert. Zusätzlich wird die Einbahnstraßenregelung in der Dechenstraße aufgehoben und die Nutzung in beide Richtungen freigegeben.

So besteht die Möglichkeit, von der Kaiserswerther Straße in die Lise-Meitner-Straße abzubiegen und über die Dechenstraße und Scheifenkamp wieder auf die Westangente zu kommen. Damit kann der Geschäftsbetrieb in der Straße Am Sandbach durch eine zusätzliche Zufahrt sichergestellt werden.

Um den Verkehrsfluss zu gewährleisten, werden sowohl in der Lise-Meitner-Straße als auch in der Dechenstraße Haltverbote eingerichtet. Die westlich der Westtangente ansässigen Firmen Johann und Wittmer, der West China Imbiss, Tüv und Autoglas Büssemaker sind von der Kaiserswerther Straße aus zu erreichen. Auch hier wird die Einrichtung von Haltverboten erforderlich.

Bei den Kritikern der Verwaltung kommt das gut an. „Wir sind zufrieden. Aber die Verwaltung muss aus dieser Geschichte lernen“, sagt SPD-Fraktionschef Christian Wiglow. „Das Baustellenmanagement muss optimiert werden. Dazu gehört auch, dass die Informationspflicht gegenüber Betroffenen nicht mehr auf Baufirmen delegiert werden darf.“