Seit 28 Jahren macht die Truppe der Volkshochschule Theater

Der Laien’s Klapp hat sich im kulturellen Leben der Stadt etabliert.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Der Name des munteren Ensembles ist pfiffig gewählt: Laien’s Klapp. Und längst gehört die quietschfidele Theatergruppe zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Ratingen. Auftritte der Truppe sind bestens besucht, die Gäste sind stets sehr neugierig auf die Premieren. Viele erinnern sich zum Beispiel sehr gern an das Stück „Die sieben Todsünden oder Die Hochzeit der Wetterfee“.

Zur Geschichte des turbulenten Stücks: Der Konzernerbe Rex Reinmann möchte sich mit der TV-Wetterfee Vanessa Schulte vermählen. Das zur Traumhochzeit passende Traumschloss vor den Toren Berlins ist gemietet. Doch wo ist Vanessa, die Braut? Hat sie sich eingeschlossen auf der eigens für sie reservierten Bequemlichkeit? Vor der Tür mit dem roten Besetzt-Zeichen kreisen alsbald sieben grundverschiedene Frauen mit einem gemeinsamen Problem: Bleibt die Braut verschwunden und platzt dadurch die Hochzeit, kommt möglicherweise ihr ur-eigenstes Geheimnis ans Tageslicht.

Weil die sieben Damen mit sieben Abgründen von sich und denselben tunlichst abzulenken versuchen, knöpfen sie sich jeweils die anderen Frauen vor. So entstand aus temporeichen Dialogen ein Strudel gezielt gesetzter Pointen, an deren Ende man erstaunt den Kopf hebt: Was, zwei Stunden sind rum? Das ging aber fix. Zu den Autoren der tiefgründigen Komödie gehörte auch Sängerin Luci van Org („Weil ich ein Mädchen bin“).

Den „Laien’s Klapp“, die Theatergruppe der Volkshochschule Ratingen, gibt es schon seit 28 Jahren. Von den Gründungsmitgliedern ist allerdings niemand mehr dabei. Derzeit ist der Klapp-Club als ein reines Frauen-Team unterwegs. Zehn Monate haben sie für das bereits erwähnte Stück geprobt. Denn kaum etwas ist schwerer, als das Lustige leicht aussehen zu lassen. Doch dem Team gelingt dies bestens.

Der „Laien’s Klapp“ hat sich ein lebenserfahrenes, Ur-Ratinger Stammpublikum erarbeitet — in all den Jahren. Und man denkt sich: Schön, dass es dieses engagierte Ensemble gibt. Erwähnenswert: Mutige, schauspielernde Männer braucht der Laien’s Klapp. „Vielleicht sollten wir mal ein Casting machen“, grübelte Regisseurin Alexandra Claus. Grund: Es werde jedenfalls immer schwerer, geeignete Stücke mit einer reinen Frauenbesetzung zu finden.

Im März dieses Jahres präsentierte das Ensemble die Komödie „Shirley‘s Tempel“, ein turbulentes Stück um zwei Diven. Und man darf schon jetzt gespannt sein, welches Stück demnächst aufgeführt wird.