Kinderbetreuung in Ratingen So sehen die Kita-Pläne in Tiefenbroich aus

Ratingen · Die Stadt steht unter Druck und muss mehr Kita-Plätze schaffen. In Tiefenbroich entsteht ein besonderes Projekt mit Wohnraum und Betreuungsplätzen.

Sie sieht die neue Kombination aus Wohnen und Kita aus.

Foto: RP/Wohera

Es ist ein weiterer wichtiger Schritt mit Blick auf die Kita-Platz-Offensive der Stadt. Der Rat hat sich jetzt mit einem zentralen Projekt beschäftigt: Die Wohnungsgenossenschaft Ratingen eG (Wogera) baut in Tiefenbroich ein Mehrfamilienobjekt sowie eine viergruppige Kita. Diese Bebauung wird geplant und begleitet durch das Architekturbüro LückerBeckmann. Die Trägerschaft dieser Kita, die von der Stadt Ratingen angemietet und an den Träger untervermietet werden soll, wird laut Ratsbeschluss entsprechend der Vorlage 219 aus dem Jahr 2022 auf den Träger Windrose übertragen.

Bürgermeister Klaus Pesch (v.l.) ließ sich am 28. September 2022 von Wogera-Vorstand Volkmar Schnutenhaus und den Architekten Marcus Lücker und Kathrin Beckmann die Bebauung an der Ecke Alter Kirchweg/Am Feldkothen erläutern.

Foto: Ulrich Bangert/Bangert

Der Neubau der Einrichtung „Am Feldkothen“ kommt dem aktuellen Bedarf im Stadtteil West und Tiefenbroich entgegen und dient der schnellstmöglichen Bereitstellung zusätzlicher Kindergartenplätze, um den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllen zu können, so die Stadt.

Die Einrichtung ist baulich so konzipiert, dass die Räumlichkeiten entsprechend den Anforderungen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ausgelegt sind und alle Gruppenformen, somit auch für Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Beginn der Schulpflicht, angeboten werden können.

Bei der Einrichtungsplanung liegt es im Interesse des Trägers sowie des Amtes für Kinder, Jugend und Familie, die Einbauten und den Außenbereich ebenfalls von dem für den Neubau beauftragten Architektenbüro planen und beschaffen zu lassen. Bereits in der Bauphase und bei der Einplanung städtischer Standards erfolgt ein intensiver Austausch mit dem Architektenbüro.

Der Träger Windrose wird bereits jetzt in die Planungen mit eingebunden. Die Kosten für feste Einbauten, Mobiliar und Spiel- sowie Beschäftigungsmaterial sowie den Außenbereich werden durch das Architekturbüro mit 455 770 Euro kalkuliert. Baukosten fallen bei der Kita Am Feldkothen nicht an, da eine Anmietung erfolgen wird. Allerdings werden die Ausstattung und die Einrichtung der Kita wie bei allen anderen Kitas ebenfalls durch die Stadt finanziert.

Das Architektenhonorar für die Planung der Ausstattung beläuft sich auf 33 352,30 Euro. Da es sich um ein anzumietendes Objekt handelt, können keine Investitionskostenzuschüsse beantragt werden. Die voraussichtliche Inbetriebnahme der Kita soll zum Zeitpunkt 2024/2025 erfolgen.

Die Standortsuche habe sich zunächst schwierig gestaltet, so die Stadt, gemeinsam mit der Wogera habe man aber eine gute Lösung gefunden. Auf dem 4600 Quadratmeter großen Grundstück gibt es fünf Gebäudekomplexe mit insgesamt 26 Wohnungen. Die alten Häuser wurden abgerissen, sie waren nicht mehr zeitgemäß.

Ein entsprechender Umbau mit den erforderlichen Grundanpassungen sowie einer energetischen Modernisierung sei weder technisch noch wirtschaftlich darstellbar gewesen, befand die Wogera.

Was ist an dem Standort genau geplant? In dem Neubau entstehen modern gestaltete Wohnungen. Vorgesehen ist ein Mix aus kleinen und aus familiengerechten Wohnungen jeweils in barrierefreier Bauweise für alle Altersgruppen.

Der Bedarf an Kita-Plätzen ist generell sehr hoch. Für den Neubau sind laut ursprünglicher Planung 64 Ü 3-Plätze und 16 U 3-Plätze vorgesehen.

Für jede Gruppe stehen rund 300 Quadratmeter Außenfläche zur Verfügung. Die Stadt sieht das Wohnprojekt mitsamt Kita auch als klares Bekenntnis zum Stadtteil Tiefenbroich.