SPD macht Jagd auf Raser in West
Bei Verkehrsmessungen auf der Breslauer Straße wurden im Tempo-30-Bereich bis zu 58 km/h festgestellt.
Ratingen. Eine schlichte Mitteilungsvorlage der Verwaltung erregt die Gemüter in West. Es geht um Geschwindigkeitskontrollen auf der Breslauer Straße, Tempo-30-Zone. Etliche Verstöße wurden festgestellt, doch sieht die Verwaltung keinen Handlungsbedarf. SPD-Ratsherr Joachim Galinke will einen Beschluss herbeiführen. Das mit den Mitteilungsvorlagen sei „der neueste Trick“, um keine Beschlüsse der Gremien umsetzen zu müssen, so Galinke. Er werde im nächsten Bezirksausschuss West darauf drängen, dass ein Beschluss in Richtung Entschärfung der Breslauer Straße gefasst werde.
Die Messergebnisse belegten eindeutig, dass dort, in der Tempo-30-Zone, oft zu schnell gefahren werde. Immerhin sind Geschwindigkeiten bis zu 58 Kilometer pro Stunde festgestellt worden. „Es gibt dort viele Schulwege, im Grunde ist das nicht tragbar“, so Galinke. Die Messungen seien gemacht worden, nachdem es eine Anfrage gegeben hatte.
Die Stadt Ratingen hatte im September an drei Tagen ein sogenanntes Seitenradargerät an einem Mast befestigt. Das Seitenradargerät kann nach Angaben der Stadt zwischen einspurigen Fahrzeugen (Fahrrädern und Motorrädern), Pkw, Lkw und Lkw mit Anhängern unterscheiden. Neben der Geschwindigkeitsmessung, die anhand eines Zeitstempels jedes gemessene Fahrzeug mit der jeweiligen Uhrzeit verknüpft, wird auch die Anzahl der jeweiligen kategorisierten Fahrzeuge, der Schwerlastverkehrsanteil, der durchschnittliche tägliche Verkehr sowie die Geschwindigkeit pro erfassten Fahrzeug unterteilt nach Durchschnittsgeschwindigkeit und gefahrener Höchstgeschwindigkeit festgestellt.
Außerdem wird die Geschwindigkeit, die 85 Prozent der jeweiligen Fahrzeuge fahren, genannt V85, ausgeworfen. Darüber hinaus werden Geschwindigkeitsübertretungen prozentual dargestellt. Eine Kennzeichenerfassung gab es nicht, so die Stadt. Am 2., 3. und 4. September sind diese Geschwindigkeitsmessungen an der Breslauer Straße zwischen Schlehenweg und Gleiwitzer Straße durchgeführt worden. Das Messgerät war über den gesamten Zeitraum montiert. Auf der Messstrecke gilt an der Einmündung Schlehenweg „Rechts vor Links“. In Richtung Gleiwitzer Straße befindet sich kurz vor der Einmündung ein gemauerter Bodenschweller über die gesamte Fahrbahnbreite.
Für Galinke sind diese Bodenwellen kein großes Hindernis: „Dazwischen wird wieder ordentlich draufgetreten.“ In beide Richtungen wurden ähnlich hohe Überschreitungen festgestellt, in Fahrtrichtung Schlehenweg war aber der Anteil der Überschreitungen mit bis zu 41 Prozent höher deutlich als in Gegenrichtung mit bis zu 35 Prozent. In Richtung Schlehenweg wurde als Spitze 58 km/h gemessen. Die Stadtverwaltung sieht keinen Anlass zu weiteren Maßnahmen.