Stadt bringt ab 2012 Ordnung in den Ratinger Schilderwald
Ein neues Konzept soll Wegweiser moderner und übersichtlicher machen. Auch bei der Parkplatzsuche sollen die neuen Tafeln künftig besser helfen.
Ratingen. 150 Knoten, 350 Aufsteller, 550 Wegweiser mit rund 1250 Zielangaben: Was Orientierung schaffen soll, schafft oft nur Verwirrung. Die Beschilderung in Ratingen ist nicht nur heillos überaltert — sie ist vor 40 Jahren konzipiert worden —, sondern auch völlig uneinheitlich. Seit Jahren wird daran getüftelt, ein schlüssiges und verständliches Konzept einzuführen.
Seit Sommer vergangenen Jahres liegt das Gutachten für eine Beschilderung nach aktuell gültigen Normen vor, nur mit der Umsetzung hapert es noch. Jetzt gibt es zumindest einen Zeitfahrplan und eine Kostenschätzung: Im Herbst soll die Neu-Beschilderung ausgeschrieben, im Frühjahr 2012 umgesetzt werden.
Im Arbeitskreis Verkehr wurden jüngst auch Kosten genannt: 1,2 Millionen Euro. Dazu kommt noch eine Viertel Million für ein dynamische Parkleitsystem, das auf freie Stellplätze in Parkhäusern hinweisen soll.
Bei den neuen Schildern soll der Grundsatz gelten: Weniger ist mehr. Der Schilderwald an Ratingens Straßen wird also gründlich durchforstet und ausgelichtet. Das sollte eigentlich auch die Kosten senken.
Doch der Teufel steckt wie so oft im Detail. Denn die neuen Wegweiser sollen ja auch nach gängigen Vorschriften platziert werden. Heute stehen sie meistens viel zu nah an Ampeln oder Kreuzungen. Also müssen auch neue Fundamente für die Masten errichtet werden. Und hier liegt das größte Kostenrisiko. Je nach Größe des Schildermasts muss der Betonsockel zwischen einem und anderthalb Meter tief im Boden verankert werden. Doch dort verlaufen in der Regel auch Versorgungsleitungen.
Entweder müssen Kabel und Rohre für teuer Geld verlegt werden, oder es müssen speziell angefertigte Betonsockel verbaut werden. Und jede Sonderanfertigung ist nicht nur teurer, sondern erfordert auch eine eigene statische Berechnung, was wiederum die Kosten nach oben treibt.
Deshalb will man jetzt die vorgesehenen Standorte für die Fundamente genau untersuchen, um die zusätzlich entstehenden Kosten halbwegs abschätzen zu können.
Das Geld für die Schilder-Aktion ist noch nicht im Haushalt eingestellt. Anders die Summe für das Parkleitsystem, die seit einigen Jahren immer wieder ins nächste Haushaltsjahr verschoben wird.
Geplant ist ein Leitsystem, das auf Hinweistafeln die aktuelle Zahl der freien Parkplätze in den jeweiligen Parkhäusern anzeigt. Die Daten sollen dafür wahrscheinlich zentral erfasst und per Funk zu den Anzeigen übertragen werden.