Stadt plant Quartiere für Senioren
Anhand des Stadtteils Ost will sich Ratingen für den Umgang mit dem demografischen Wandel fit machen.
Ratingen. Sozialamtsleiter Klaus Pakusch bringt es auf den Punkt: „Es geht bei der Quartiersentwicklung darum, dass sich die Stadt auf den demografischen Wandel vorbereitet. Das ist eine große Herausforderung.“ Und der stellt man sich in Ratingen mit einem Projekt, das vorerst noch bis in den Sommer vom Kreis finanziert wird. Seniorengerechte Quartiersentwicklung, kurz „Sequara“, heißt die Idee, die sich in verschiedene Untergruppen aufteilt.
Schon jetzt ist ein knappes Drittel der Ratinger über 60 Jahre alt: „Das sind fast 28 000 Menschen“, weiß Petra Cremer, stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamtes. Zusammen mit Pakusch und dessen Vorgänger — jetzt Projektkoordinator — Erhard Raßloff, der städtischen Seniorenbeauftragten Claudia Oppenberg sowie der Sozialwissenschaftlerin Evelyn Hügli und der Sozialpädagogin Ilka Bahle, die seit 17 Jahren das Mehrgenerationenwohnen am Klompenkamp betreut, sind das Lenkungsteam von Sequara.
Dass als Musterbeispiel gerade Ost ausgewählt worden ist, hat einen besonderen Grund, wie Erhard Raßloff erklärt: „Allein schon durch die Mehrgenerationenanlage hier am Klompenkamp bietet der Stadtteil ideale Voraussetzungen, um hier Erfahrungen auch für die anderen Stadtteile zu sammeln.“
Für Klaus Pakusch ist es wichtig, nicht an den Bedürfnissen der Senioren vorbei zu planen: „Wir werden in einer Umfrage die Menschen über 60 nach ihren Wünschen und Anregungen befragen und diese dann mit in das Projekt einfließen lassen.“ Am Ende soll etwas stehen, dass sich leicht sperrig „integriertes Handlungskonzept zur Quartiersentwicklung“ nennt. Ungefähr drei Jahre soll es bis zum Abschluss dauern. Dahinter verbergen sich Handlungsfelder wie Versorgungssicherheit für Senioren, sprich Einkaufsmöglichkeiten, altengerechte Wohnangebote, integratives Miteinander der Menschen oder die Möglichkeit der Teilhabe von Senioren. Fest steht jedenfalls ein, so Sozialamtsleiter Pakusch: „Senioren möchten so lange als möglich in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben. Ein Heimaufenthalt wird immer weiter hinausgezögert.“
„Und genau da wollen wir ansetzen“, macht Pakusch klar. Soll wird eine Arbeitsgruppe wahrscheinlich im März mit der Umfrage unter den Senioren im Stadtteil beginnen und gleichzeitig erfassen, was er für Angebote gibt, wie die Infrastruktur ist und was fehlt.
So kann mittelfristig der Ist-Zustand ermittelt werden. „Dann wissen wir was fehlt und können dafür Lösungsvorschläge entwickeln“, erklärt die stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamtes.
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