Ratingen Ratingen setzt auf Nachhaltigkeit

Ratingen. · Neujahrsempfang des Bürgermeisters in der Stadthalle: Knapp 450 Gäste kamen um das bürgerschaftliche Engagement zu würdigen.

Tolle Darbietung: Das Videoclip-Dancing-Team der Tanzschule am Wall bekam viel Applaus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Stadtgesellschaft weiß längst, was die Stunde geschlagen hat: Absichtserklärungen in Sachen Klima- und Umweltschutz helfen nicht mehr weiter. Taten sind gefragt, Aktionen und Haltungen, die belegen, dass man bereit ist, das eigene Konsum- und Lebensverhalten zu überdenken und zu verändern. Ratingen ist bereit – und schon einen Schritt weiter: Dies zeigte der große Neujahrsempfang von Bürgermeister Klaus Pesch, dem 450 Gäste beiwohnten.

Die Kernbotschaft der von Christian Pannes moderierten Veranstaltung in der festlich dekorierten Stadthalle: Man will nachhaltig viel bewegen. Und dies funktioniert auf zahlreichen Ebenen bereits sehr gut, wie Julia Merkelbach, Vorsitzende des Vereins „Ratingen.nachhaltig“, betonte. Ratingen sei eine grüne Stadt, erklärte die Nachhaltigkeitswissenschaftlerin, die von ihrer Arbeit erzählte: Man informiert, man macht Aktionen, sammelt regelmäßig Müll an bestimmten Standorten ein, und man arbeitet sehr eng mit der Stadt zusammen. So war die Gründung des Ratinger Netzwerkes für Nachhaltigkeit eine logische Folge.

Jeder Bürger kann mit kleinen Aktionen einen Beitrag leisten

Jeder kann mitmachen, jeder kann sich einbringen. Umweltdezernent Martin Gentzsch, der selbst versucht, so häufig wie möglich mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz zu fahren, appellierte an die Gäste, sich einzubringen. Er sagt, dass stressfreie Mobilität durchaus möglich sei. „Wenn man Fahrrad fährt, tut man ja auch etwas für die eigene Fitness“, erklärte der Kämmerer.

Klar ist auch: Die Stadt muss finanziell in der Lage sein, Klima- und Umweltschutz bautechnisch umzusetzen. Und das ist sie. Bürgermeister Klaus Pesch nannte in seiner Rede zahlreiche Beispiele, so die große Modernisierungsmaßnahme am Innenstadt-Gymnasium, die teurer sein wird als der Rathaus-Neubau. Der Verwaltungschef wollte nicht ausschließen, dass man sogar bei rund 35 Millionen Euro landen wird. Er erwähnte auch den bereits abgeschlossenen Bau des Mehrgenerationen-Treffs in Tiefenbroich. Pesch nahm die Folgen des Klima-Wandels in den Blick: Bäume müssen gefällt werden, weil sie unter der großen Hitze gelitten haben.

Allen Akteuren, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, war anzumerken, dass sie dieses Thema als aktive Chance betrachten – und nicht als unabwendbares Drama. Und auch das Ratinger Prinzenpaar betonte, dass der bewusste Umgang mit Umwelt und Natur eine Bereicherung ist, besonders für die Kinder.

Beste Unterhaltung boten an diesem Abend Philippe Gang (Klavier), der beim Wettbewerb des Ferdinand-Trimborn-Förderpreises 2019 den ersten Preis holte, die Ratinger Gruppe „Friday and the Fool“ und das Videoclip-Dancing-Team der Tanzschule am Wall. Die Gäste waren begeistert – und gingen mit einem guten Gefühl nach Hause. Jetzt geht es nur noch darum, diesem Optimismus Taten folgen zu lassen.

Die Stadt und der Verein „Ratingen.nachhaltig“ haben viele Angebote gemacht. Eine große Premiere wird es in diesem Jahr auch geben: Vom 1. bis 7. Juni steigen die Ratinger Tage der Nachhaltigkeit.