Ratingen Gäste sind vom Kunsthandwerk fasziniert

Ratingen. · Es gab großes Gedränge, als der Weihnachtsmarkt im Museum Cromford öffnete.

Beim Kunsthandwerkermarkt im Museum Cromford zeigte Andrew Briggs seine Upcycling-Lampen, gebaut aus Instrumenten und Telefonen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Eine ziemlich lange Schlange Wartender hatte sich bereits kurz vor Öffnung des beliebten Weihnachtsmarktes im Industriemuseum Cromford gebildet, aber alle waren auffällig fröhlich dabei, – das bedeutete wohl, dass sie wussten, dass die Besucher nur schubweise eingelassen wurden, damit kein zu großes Gedränge im Innern entstand. Zum Glück gab es einen Waffelstand und auch Glühwein und heißer Kakao standen bereit, – so ließ sich die Wartezeit prächtig überbrücken.

Mit viel Liebe und Sorgfalt hergestellte Geschenkartikel schmückten die Ausstellung, – ob Marmelade verschiedenster Kreationen, putzige Sitzkissen aus Filzknäueln, die ein wenig an die roten Ballen vom Hut eines Schwarzwaldmädels erinnerten, Schmuck, Gehäkeltes oder Kuscheltiere, – eine enorme Vielfalt, aus der die Gäste wählen konnten.

An auffällig vielen Ständen hieß das Gebot: Nachhaltigkeit. Alles Mögliche war gesammelt und wieder verwertet worden. Mit tollem Erfolg. Engel, deren Corpus aus Holz bestand, das irgendwo auf Mallorca, Sardinien, Schottland oder Norwegen angeschwemmt worden war, auf einem Kieselstein stehend, die Flügel aus Muscheln, – sie sahen wunderhübsch aus, und Petra Baierl erzählte freimütig, dass sie und ihr Mann im Sommer mit dem Wohnmobil unterwegs sind und aus Passion die jeweiligen Strände absuchten.

Oder das Kerzenatelier von Elisabeth Grobschmidt, in dem sie wunderschön geformte Kerzen zu 100 Prozent aus alten Wachsresten herstellt – ein Wachsrecycling aus Liebe. Bei ihr lassen sich alte Kerzenrest nachhaltig entsorgen (e.grobschmidt@web.de).

Ganz bemerkenswert war auch der Stand „Waldschätze“. Hier konnte man Sterne, Tannenbäume und mehr aus Holz erwerben, – das Holz einer riesigen Zeder, die im Poensgen Park gefällt wurde. So lebt der Baum, der sonst nur noch Postkarten ziert, fort und bleibt erhalten. Die modernen Keramikarbeiten von Frau Eschweiler würden jedem Garten zur Ehre gereichen, – bunte Skulpturen, die sie schon im Kunsthaus Mettmann ausgestellt hat.

Ohne Fleiß – kein Preis,- der Spruch geht einem augenblicklich durch den Kopf, wenn man die verschiedenen Kränze betrachtet, die Frau Schicht in mühevoller Kleinarbeit aus Hortensienblättchen und anderen Blüten gezaubert hat. Ganz weihnachtlich gestimmt wurden die Besucher am Stand von Georg Schmid. Er ist Krippenbaumeister (dafür gibt es eine Schule in Klüsserath an der Mosel) und zeigte ganz unterschiedliche Krippen: im traditionellen Stil oder richtig orientalisch, mit Lehmhütten und Strohdächern.

Zum Schluss begeisterte das Kuchenbuffet, das in der Cafeteria aufgebaut war. Jeder Standbetreiber muss einen selbstgebackenen Kuchen stiften.