Stadt will Calor-Kita bauen
2005 wurde die Einrichtung erstmals geplant. Doch es folgte eine Reihe von Nachbesserungen. 2014 soll es Plätze für 75 Kinder geben.
Ratingen. Endlich grünes Licht für den Kindergarten auf dem ehemaligen Calor-Emag-Gelände. In einer aktuellen Drucksache schlägt das Jugendamt nun den Bau der Einrichtung vor, in der ab Ende 2014 im Regelfall 75 Kinder betreut werden — 53 im Alter von drei bis sechs Jahren und 22 Kinder im U3-Bereich. Nach aktuellen Berechnungen wird die Calor-Kita die Betreuungsquote um rund 1,6 Prozent auf knapp 50 Prozent anheben.
Wenn mit dem Bau des 1,8 Millionen Euro teuren Kindergartens begonnen wird, geht ein jahrelanges Gezerre, Debattieren und Planen zu Ende: Geplant wurde die Einrichtung im Jahr 2005 zunächst dreigruppig — ausschließlich für Ü3-Kinder. 2006 wurde der Neubau beschlossen. Aber schon 2007 wurde das Raumprogramm über den Haufen geworfen, um auch unter dreijährige Kinder aufnehmen zu können — damals noch in „erweiterten Krabbelgruppen“.
Zwei Jahre später wurde wieder komplett umgeplant: Jetzt sollten es vier Gruppen sein, und alle langfristig U3-fähig. Was die Planer und Architekten dann ablieferten, war ein Grundriss, der zwar genehmigungsfähig war, dessen Raumgrößen die Vorgaben aber nur im Mindestmaß erfüllte — und das sogar nur teilweise. Folge: Für die einzelnen Gruppen gab es nur minimale bis gar keine Abstellmöglichkeiten.
Und dann gab es noch den Flop mit dem Außengelände: 1200 Quadratmeter sind vorgeschrieben für eine viergruppige Einrichtung, der Plan sah aber nur 850 Quadratmeter vor, von denen auch noch 110 als Grünstreifen vor dem Gebäude praktisch nutzlos waren. Damit wären allenfalls drei Gruppen zulässig gewesen. Folgerichtig haute die Politik den Planern ihre Entwürfe um die Ohren und forderte Nachbesserungen. Zudem wurde Anwohnerprotest laut: Bei nur vier Parkplätzen für den Hol- und Bringverkehr befürchteten die Anwohner „chaotische Verhältnisse“.
Also wurde noch einmal nachgebessert. „Das Projekt hat bei mir den Arbeitstitel ,Calor wiederbelebt’“, sagt Jugendamtsleiterin Christa Seher-Schneidt. Zuletzt musste der Architekt seinen Entwurf komplett überarbeiten: Durch Verlegung des Eingangs und Begradigung der Räume gibt es 30 Quadratmeter Grundfläche mehr, sodass jede Gruppe einen eigenen Abstellraum hat und die Sanitärbereiche größer werden. Das Obergeschoss mit Bewegungsraum ist per Fahrstuhl erreichbar. Seher-Schneidt: „Es ist beachtlich, dass wir bei gleichem Raumangebot von einer dreigruppigen Ü3-Gruppe letztlich zu einer viergruppigen U3-Einrichtung gekommen sind.“
An den Kosten von 1,8 Millionen Euro wird sich das Land mit 374 000 Euro beteiligen.