Stadt will die Dürr-Allee entlasten
Der Kreisverkehr in Ost soll zur Kreuzung mit Ampeln umgebaut werden: Dezernent Kral stellte die Pläne bei einer Bürgerversammlung der CDU Mitte vor.
Ratingen. Am Ende der Veranstaltung im Haus der Gastlichkeit waren die Bürger nicht unbedingt schlauer, denn der grobe Zeitplan und die Lösungen für die kommenden Projekte im Stadtteil Ratingen-Ost sind noch nicht abschließend und vor allem nicht transparent geklärt. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete der Stadt, konnte den betroffenen Anwohnern auf Einladung der CDU immerhin grob skizzieren, was auf sie zukommt — und das ist eine ganze Menge.
Ratingen-Ost ist der Stadtteil, der sich in den nächsten Jahren weiter rasant entwickeln wird. Kral sprach von „mehreren tausend Jobs“, die auf dem Gelände des Schwarzbach-Quartiers an der Balcke-Dürr-Allee entstehen werden. Die erste Bauanfrage für eines der insgesamt sechs Baufelder wurde bereits eingereicht, der Investor drückt also mächtig aufs Tempo. Die Zahl der Pendler wird sich massiv erhöhen, die Verkehrsströme verdichten sich weiter.
Bei einer Verkehrsanalyse habe man festgestellt, dass die Hugo-Schlimm-Straße besonders betroffen sei. Dort gebe es bereits jetzt 50 Prozent Durchgangsverkehr, „ein sehr hoher Wert“, sagte Kral, der vorschlug, die Straße mit Hilfe beweglicher Poller abzuriegeln und so die Verkehrsströme in dieser Straße deutlich einzudämmen. „Ein Problem sind die zahlreichen Tiefgaragenzufahrten im Quartier“, betonte der Baudezernent. Dies bedeutet auch: Es wird sehr schwierig sein, den ein- und ausfließenden Verkehr in Ost mit Hilfe unterschiedlicher Maßnahmen zu lenken.
Große und kleinen Lösungen soll es geben. Auf massives Unverständnis stieß der Plan, den Kreisverkehr Mettmanner Straße/Balcke-Dürr-Allee zur einer Kreuzung mit Ampeln umzubauen. Anwohner befürchteten, dass sich zu Spitzenzeiten der Verkehr in diesem Bereich aufgrund der Ampelphasen deutlich stärker stauen werde.
Jochen Kral betonte, dass im Fall einer Kreuzung mit Ampeln der Sicherheitsaspekt vor allem für Fußgänger und Fahrradfahrer erheblich gestärkt werde. Wann das Ganze umgesetzt wird, ist noch völlig offen. Bürger sprachen auch eine Tunnel-Lösung an dieser Stelle an, doch diese Alternative könnte vor allem an den immens hohen Kosten scheitern. Kral nahm diese Anregung zwecks Prüfung mit.
Vorrangiges Projekt ist der Umbau der neuralgischen Kreuzung Homberger Straße, Balcke-Dürr-Allee, Fester Straße: Die Ausschreibung zu diesem Projekt werde noch in diesem Jahr rausgehen. Wann umgebaut wird, ist ebenfalls noch unklar. Kral wollte sich nicht ein auf eine Jahreszahl festlegen lassen. Es sei aber das Ziel, die wichtigsten verkehrstechnischen Maßnahmen vor der Inbetriebnahme des Schwarzbach-Quartiers in Angriff zu nehmen.
Ob dies gelingen wird, bezweifelten Anwohner, denn die Stadt konnte bisher ihre Ankündigungen vor allem mit Blick auf den Umbau der Kreuzung Homberger Straße/Balcke-Dürr-Allee/Fester Straße nicht einmal ansatzweise einhalten.