Stadttor: Mit Fingerspitzengefühl dem Beton zu Leibe gerückt
Ende der kommenden Woche soll die Abbruchphase des alten Kaufhauses beendet sein. Derzeit muss vorsichtig gearbeitet werden.
Ratingen. Die Faszination Abriss nimmt kein Ende: Immer noch stehen jeden Tag etliche Ratinger an der Bechemer Straße und sehen zu, wie das alte Kaufhaus Aufterbeck dem Erdboden gleichgemacht wird. Zu sehen ist nur noch eine Ruine, etliche Stahlstreben und alte Kacheln. Und das wird auch noch ein Weilchen so bleiben. Noch eine Woche werden die Bagger und Presslufthammer im Einsatz sein. „Dann werden wir Ende der kommenden Woche wohl fertig sein“, sagt Bauleiter Thomas Schneckenberg. Damit liege das Abrissteam immer noch im Zeitplan. Derzeit könne nicht schneller gearbeitet werden, weil es sich um eine „delikate Stelle handelt, an der abgerissen wird. Wir brauchen dort Fingerspitzengefühl“, sagt er.
Schneckenberg meint den hinteren Teil des Gebäudes, der an andere Häusern angrenzt. „Und die wollen wir nicht zerstören, wenn wir das Kaufhaus abreißen.“ Dass die angrenzenden Immobilien unversehrt bleiben, hoffen auch die Bürger, die sich die Abrissarbeiten anschauen.
Und auch die Einzelhändler im Steinhausgässchen schauen hin und wieder mit sorgenvoller Miene auf die Bauarbeiten, weil sie befürchten, dass der Bagger auch die angrenzenden Häuser trifft.
„Ich bin sehr optimistisch, dass das nicht passieren wird. Etliche Statiker und andere Fachleute haben sich das im Vorfeld angeschaut. Wir gehen da mit Augenmaß ran“, sagt indes Benedikt Schmidt-Waechter, Geschäftsführer der Iandus Unternehmensgruppe, die das Stadttor, das an der Stelle des alten Aufterbeck-Kaufhauses entstehen soll, realisiert. Sollte es unerwartet dennoch zu seinem Schaden kommen, „dann sind wir für solche Fälle natürlich versichert“. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen im Oktober beginnen.
Während die Bagger sich weiter durch den Beton fressen, kursieren in der Stadt Gerüchte, was den Ankermieter des Objekts Stadttor, das Modeunternehmen C&A, angeht. Manche wollen gehört haben, dass C&A im neuen Stadttor noch gar keinen Mietvertrag unterschrieben hat. Da sei gar nicht sicher, wer der Mieter werde. Die Geschichte mit dem Mietvertrag sei gelogen.
Schmidt-Waechter kann die Gerüchte nicht verstehen. „Das ist völliger Unsinn. Die Verträge sind unterschrieben, sowohl mit C&A als auch mit Rossmann“, sagt er. Mit C&A seien auch schon die Feinstplanungen abgeschlossen. „Das geht dann auch schon so weit, dass wir wissen, wo welche Lampe hängen wird“, sagt er. Lediglich die kleinen Flächen (rund 300 Quadratmeter) seien noch nicht vermietet. „Da gibt es rund 80 Interessenten. Mit denen sind wir in Verhandlungen.“
Das Unternehmen C&A bestätige am Freitag auf Anfrage: „Der Mietvertrag ist unterschrieben. Und wir haben eine relativ große Fläche des Objekts angemietet, so dass wir als Ankermieter bezeichnet werden können“, sagte eine Sprecherin.