Hohe Verantwortung in Breitscheid Der DRK-Blutspendedienst plant für den Corona-Notfall

Breitscheid · Es gibt noch gute Nachrichten. Beim DRK-Blutspendedienst West ist die Lage stabil. Mehr als 300 Mitarbeiter sind am Standort tätig, nur wenige Corona-Fälle wurden registriert. Testen, Masken-Tragen und Homeoffice sind Gründe dafür.

Bisher gab es beim Blutspendedienst West in Breitscheid keine größeren Corona-Ausbrüche.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der Plan für den Notfall ist jederzeit abrufbar, alles ist minutiös geplant. Die zentrale Frage: Wer kann wo einspringen und Aufgaben der Kollegen übernehmen? Die gute Nachricht: Bisher ist nichts Gravierendes passiert, die Lage ist in diesen tobenden Pandemie-Zeiten erfreulich stabil beim DRK-Blutspendedienst West in Breitscheid. Und man hofft natürlich, dass man weiterhin von massiven Corona-Ausbrüchen verschont bleibt.

Stephan David Küpper, Sprecher des DRK-Blutspendedienstes West, betont auf Anfrage, dass man von Anfang an sehr vorsichtig im Umgang miteinander war und dieses Verhalten sehr konzentriert beherzigt. Die Regeln sind längst eingespielt, und dazu gehört auf jeden Fall das verbindliche Tragen von FFP2-Masken auf dem Gelände und das regelmäßige Testen der Mitarbeiter auf Corona.

Wer nicht unbedingt in Breitscheid präsent sein muss, der kann auch vom Homeoffice aus arbeiten. „Sicherlich haben wir vereinzelt Corona-Fälle“, berichtet Küpper, „aber schwerwiegende Ausbrüche sind bislang ausgeblieben.“

Personelle Probleme gibt es dennoch. Zur Sicherstellung der Bedarfsdeckung mit medizinischen Blutpräparaten sind qualifizierte Mitarbeiter extrem wichtig. Die Gewinnung und Bindung entsprechender Personalressourcen, besonders in den Gesundheitsberufen, ist aktuell aber eine enorme Herausforderung und wird sich auch aus Sicht von Gesundheitsökonomen weiter verschärfen.

Blutspendedienste investieren
in Aus- und Fortbildung

„Leider machen sich der Arbeitskräftemangel und der Mangel an Fachpersonal mittlerweile auch im Blutspendewesen bemerkbar. Wir suchen jetzt dringend medizinisches Fachpersonal, um auch in Zukunft in der ganzen Region Blutspendeaktionen durchführen zu können und die Versorgung unserer Patienten zu garantieren“, erläutert der Leiter des Personalwesens beim DRK-Blutspendedienst, Dirk Wiethölter.

Der DRK-Blutspendedienst West ist nach eigenen Angaben trotz krisensicherer Arbeitsverhältnisse und einer gesicherten Tarifstruktur – ebenso wie viele andere Institutionen im Gesundheitswesen – vom allgemeinen Fachkräftenotstand betroffen.

Dies gilt auch für den Bereich der gesundheitsnahen Qualifikationen, die zum Beispiel für die mobile Blutspende aber akut benötigt werden. „Ohne eine entsprechende personelle Ausstattung können weder kurzfristige Engpässe kompensiert werden, noch kann eine zur Deckung künftiger Bedarfe notwendige Vergrößerung des Terminangebotes sichergestellt werden“, betont der medizinische Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienst West, Dr. Thomas Zeiler.

Hierfür werden aktuell Fachkräfte unter anderem für die Venenpunktion und medizinische Spenderbetreuung am Terminort gesucht. Die Bandbreite der Möglichkeiten zur Mitarbeit sei sehr groß. Auch für Freiwilligendienstleistende (FSJ/BFD) oder für Honorarärzte bieten sich zum Beispiel Möglichkeiten zur Mitarbeit. Der Blutspendedienst sucht dabei nicht nur standortbezogen, sondern in allen Regionen Nordrhein-Westfalens.

Auf der Suche nach qualifiziertem Personal investieren die DRK-Blutspendedienste in die Aus- und Fortbildung. Auch Quereinsteiger haben damit eine berufliche Perspektive bei der Blutspende.

Küpper nennt die wesentliche Grundvoraussetzung für eine Tätigkeit beim Blutspendedienst: Klar, man müsse auf jeden Fall Blut sehen können.