Ratinger Innenstadt Schlägerei: Politik zieht Konsequenzen

Ratingen · Es geschah bereits am 15. Januar auf dem Düsseldorfer Platz: Zwei Ratinger wurden verletzt. Bürger sind besorgt. Der Bezirksausschuss Mitte will nun Ordnungsamt und Polizei einladen. Es gab weitere wichtige Beschlüsse.

Der Düsseldorfer Platz ist vor allem am Wochenende ein sensibler Bereich. Ordnungsamt und Polizei sollen im Ausschuss berichten.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es herrscht Unruhe in der Innenstadt. Bürger sind in Sorge, weil es vor allem an Wochenenden zu gewaltsamen Übergriffen kommt. Das hat die Politik nun auf den Plan gerufen. Auf Beschluss aller Fraktionen lädt der Bezirksausschuss Ratingen Mitte für die nächste Sitzung im März die Polizei und das Ordnungsamt ein.

Dort erwartet man einen Bericht über Personen- und Sachbeschädigungen in der City. Die Initiative hatte die CDU-Fraktion ergriffen, kurz nachdem über eine größere Schlägerei am Düsseldorfer Platz berichtet wurde, bei der mehrere Täter zwei Ratinger stark verletzt hatten.

„Wir möchten den an uns herangetragenen Eindruck einer Verschlechterung der Sicherheits- und Vandalismuslage in der Innenstadt hinterfragen und transparent machen. Über die Bereitschaft aller im Bezirksausschuss Ratingen Mitte vertretenen Fraktionen, sich damit sachlich zu beschäftigen, bin ich froh. Das mitunter unangenehme Thema ist wichtig für die Bürger und muss daher möglichst breit politisch getragen werden“, sagte Gerold Fahr, CDU-Sprecher.

Gruppe junger Männer
verletzt zwei Ratinger

Wie bereits berichtet, war es am 15. Januar auf dem Düsseldorfer Platz zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gekommen. Gegen 23.30 Uhr hatten Einsatzkräfte der Polizei den Auftrag erhalten, zum Düsseldorfer Platz zu fahren. Zeugen hatten eine Schlägerei gemeldet. Noch vor Eintreffen der eingesetzten Beamten entfernte sich ein Großteil einer Gruppe zu Fuß in Richtung Innenstadt.

Zwei verletzte 25-jährige Ratinger warteten auf dem Bahnsteig der Straßenbahn der Linie U72 und gaben an, von etwa acht jungen Männern im Alter von rund 18 bis 20 Jahren angegriffen worden zu sein.

Die Opfer schilderten, dass es bereits in der Straßenbahn zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen war. Auf dem Bahnhofsplatz seien sie von den Heranwachsenden angegriffen worden.

Anschließend hätte sich die Gruppe unerkannt in Richtung Innenstadt entfernt. Ein Mann wurde durch die Schläge so schwer verletzt, dass er durch Rettungskräfte zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

Die Beamten leiteten ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein, die Kriminalpolizei übernahm die weitere Bearbeitung.

Im Bezirksausschuss gab es neben der Diskussion um das Kriminalitätsgeschehen weitere wichtige Entscheidungen: An der Lintorfer Straße soll die Verwaltung den Kreuzungsbereich Grabenstraße/Werdener Straße mit Piktogrammen und möglichst auch einem roten Radfahrstreifen besser sichern.

Lintorfer Straße soll sicherer für Radfahrer werden

In der engen Straße dürfen Radfahrer von der Altstadt entgegen der Einbahnstraße in Richtung Lintorf fahren. FDP und CDU hatten nahezu gleichlautende Anträge eingebracht.

In die Altstadt einbiegende Kraftfahrzeuge können dort Radfahrer nicht rechtzeitig sehen und sind in der engen Straße auch häufig überrascht. Zusätzlich will die Verwaltung den Schilderwald im Eingangsbereich der Straße überprüfen. Der Seniorenrat hatte zusätzlich auf die Friedhofstraße am Hauser Ring aufmerksam gemacht. Dort soll durch Piktogramme die Radwegführung im Straßenraum sichtbarer gemacht werden, das Verbot der Nutzung des Bürgersteiges für Radfahrer soll so besser erkennbar sein.

Auch soll der Bürgersteig der Minoritenstraße vor dem Berufskolleg, der einem schlecht begehbaren Flickenteppich gleicht, erneuert werden. Um die Baumscheiben herum hatte die Verwaltung bereits Verbesserungen mit einem neuartigen, wasserdurchlässigen Material vorgenommen. Damit ist die Bewässerung der Bäume gesichert. Nun soll auch der Rest des Bürgersteiges, der auch in der Nähe des Seniorentreffs Mitte und der Minoritenschule liegt, bald erneuert werden, entschied das Gremium.

Schließlich beschloss der Ausschuss, dass die Naturstein-Fläche am Martin-Luther-Hof repariert wird. Dort war ein Graben für ein Notstromaggregat und einen Trafo nur notdürftig mit Bitumen gefüllt worden. Die Verwaltung verwies auf geringe Kapazitäten im Tiefbauamt und mögliche Prioritätenverschiebungen.

Das ließen die antragstellende CDU-Fraktion und die Grünen-Fraktion nicht gelten. Ein solches Provisorium direkt im historischen Altstadtkern könne kein Dauerzustand sein und beeinträchtige das ansonsten gute Erscheinungsbild der Stadt erheblich, hieß es. Der Ausschuss setzte letztlich die Sanierung zu einem späteren Zeitpunkt durch, zu dem eine Einreihung in die Prioritätenplanung möglich ist.