Studie belegt Parkplatznot
City-Kauf, CDU-Fraktion und Initiative „Altstadt aktiv“ haben fünf Monate lang in den Parkhäusern gezählt.
Eine 20-seitige Studie soll die Diskussion um die Parkplatzsituation versachlichen. Dafür haben Gerold Fahr, Vize-Fraktionsvorsitzender der CDU, City-Kauf-Vorstandsmitglied Hilmar Loy und Joachim Frölich von der Initiative „Altstadt aktiv“ von November bis Mai alle Parkhäuser in der Altstadt zwecks Zählaktion regelmäßig besucht. Neu war, dass erstmals die Dauerstellplätze und die öffentlichen Angebote sortiert ausgewertet wurden. Bei 155 Zählungen kam heraus: An den typischen Einkaufstagen sind die Parkhäuser dicht.
Es ist nicht die erste Zählung dieser Art, aber wohl eine mit der größten Aussagekraft. Fahr: „Diese ewige Diskussion um die Parkplätze ist oft aus dem Bauch heraus geführt worden.“ Man habe sich um zuverlässiges Zahlenmaterial bemüht. Bei der Stadt habe es das nicht gegeben, nur die IHK hatte in 2014 vormittags und nachmittags gezählt und stellte dabei bereits eine „gute bis sehr gute Auslastung“ der Häuser an Angerstraße, Kirchgasse, Grabenstraße und Wallstraße fest. Doch der Einzelhandel verdiene sein Geld freitagsnachmittags und samstags.
Die Hitliste der Auslastungen wird angeführt von der Angerstraße (102 Prozent), Grabenstraße (123 Prozent), Wallstraße (119 Prozent) und Kirchgasse (90 Prozent). Sparkasse und Hertie-Haus sind mit 57 Prozent und 44 Prozent die Schlusslichter. Die teilweise über 100prozentigen Auslastungen hätten sich dadurch ergeben, dass an starken Einkaufstagen wie dem Samstag zusätzlich nicht genutzte Dauerstellplätze freigegeben würden.
Für die Aktiven der Zählung steht fest: Der Stellplatzverlust durch den Abriss des Parkhauses Kirchgasse müsse unbedingt ausgeglichen werden. Es geht um 200 Plätze. Daher seien die bereits von der Politik ins Auge gefassten „Ersatzpotenziale“ an der Kirchgasse (durch völlige Neuplanung) und an der Hans-Böckler-Straße (gemeinsam mit der Baugenossenschaft Wogera) absolut richtig. Fahr verwies auch auf diesen Fakt: Die Ratinger haben dicke Portemonnaies, gehen aber woanders einkaufen.
In Sachen Stellpatzindex bilde Ratingen kreisweit mit 1,4 pro 100 Einwohner Einwohner das Schlusslicht gegenüber Städten wie Hilden, Langenfeld und Mettmann (2,3 -bis 2,8).