Tiefenbroich bekommt einen Mehrgenerationentreff
Das neue Zentrum an der Sohlstättenstraße kostet 1,83 Millionen Euro. Damit wird es mehr als doppelt so teuer wie geplant.
Tiefenbroich. Der Rat hat entschieden — und zwar gegen die Stimmen der Bürger-Union (BU): Tiefenbroich wird eine neue Mitte bekommen. Das geplante Zentrum heißt Mehrgenerationentreff (MGT) und soll rund 1,83 Millionen Euro kosten. Damit wird das Projekt um rund eine Million Euro teurer.
Dass dies so gekommen ist, behagte der BU ganz und gar nicht. Fraktionschef Alexander von der Groeben sprach Details in den Planungen an, etwa eine versenkbare Bühne in einem Saal, auf die man durchaus verzichten könnte. Insgesamt bestehe die Gefahr, dass man mit dem Bau dieses Treffs einen „Präzedenzfall für andere Stadtteile“ schaffe, erklärte der Fraktionschef.
Indirekt ließ er anklingen, dass man bei den Planungen und Vorstellungen offenbar auch auf Zuruf gearbeitet habe — was Rolf Steuwe in seiner Eigenschaft als Sozialdezernent strikt zurückwies. Er betonte: „Wir haben nichts auf Zuruf gemacht.“ Tatsache sei, dass der Stadtteil diesen MGT dringend brauche. „Wir werden später dazu auch ein Nutzungskonzept erarbeiten“, betonte der Erste Beigeordnete.
Auf dem Gelände der ehemaligen Martin-Schule an der Sohlstättenstraße entsteht ein Neubau, der als Passivhaus mit niedrigen Energiekosten. Das Gebäude kann vielseitig genutzt werden. Aktionsprogramme und Bildungsinhalte sind ausdrücklich erwünscht — und werden nach den neuen Richtlinien des Kreises Mettmann auch eingefordert. So gibt es eine Projektgruppe, die in Zukunft das Leben in Tiefenbroich mitgestalten, formen und prägen soll. Der Name: „akTief — älter werden in Tiefenbroich“.
Die Dachfläche des Gebäudes wird begrünt und dem „Verein Bürgersolar“ zwecks Errichtung einer Photovoltaik-Anlage zur Verfügung gestellt.
Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte: „Dieser Neubau ist das erste öffentliche Gebäude der Stadt mit Passivhausstandard und greift damit dem neuen Klimaschutzkonzept voraus.“
Die Mehrheit des Rates sah im Projekt einen Meilenstein, den der Stadtteil verdient hat. Christian Otto von den Grünen betonte, dass man dieses Projekt mit Freude mittragen werde. SPD-Fraktionschef Christian Wiglow sah einen „Mehrwert für den Stadtteil“.