Trinsenturm soll ein Museum werden

Die Auflösung des Galerie-Vereins macht den Weg für eine neue Nutzung frei: Der Turm soll ein Museum werden.

Ratingen. Jetzt kommt Schwung in die Museumslandschaft: Das Stadtmuseum wird gerade umgebaut und modernisiert, zugleich wird an einem Konzept zur Neuausrichtung des Hauses an der Grabenstraße gefeilt. Auch wenn dieses noch nicht fertig ist, so gilt als sicher, dass es für die Puppensammlung im Museum künftig keinen Platz geben wird.

Das Kulturamt schlägt deshalb vor, im Trinsenturm ein Puppenmuseum einzurichten — in Zusammenarbeit mit dem Verein Ratinger Puppen- und Spielzeugfreunde. Durch die kurze Distanz bliebe auch die Anbindung ans Museum erhalten.

Zuletzt wurde der alte, aber schmuck restaurierte Turm am Wehrgang vom Verein „Galerie Kunstturm“ für Kunstausstellungen genutzt. Dazwischen stellten verschiedene Ratinger Künstler in dem Turm aus — stundenweise an verschiedenen Wochenenden. Der Galerie-Verein hat sich inzwischen aufgelöst und keine weiteren Ausstellungen geplant. Die Verwaltung will deshalb das historische Gemäuer wieder einer „kontinuierlichen Öffnung für Besucher und einer sinnvollen Nutzung“ zuführen, wie es in einer Vorlage heißt.

Wegen der günstigen Konditionen ist das Interesse der Ratinger Künstler an Ausstellung im Turm groß, aber eine durchgehende Belegung sei allein mit ihnen nicht zu gewährleisten. Außerdem gebe es bei einer freien Vermietung des Turms keine Möglichkeit, den „nötigen Qualitätsstandard zu gewährleisten“, schreibt Kulturamtsleiterin Andrea Töpfer.

Für den kleinen, aber hochwertigen Bestand der Puppen- und Spielzeugsammlung (Töpfer: „Die brauchen wir nicht zu verstecken“) wäre der Trinsenturm dagegen der ideale Rahmen. In dem kleinteiligen Gebäude ließen sich die kleinteiligen Exponate „hervorragend inszenieren“. Zuletzt sei der Turm ja „nicht so toll genutzt worden“, sagte Töpfer. Mit einem Puppenmuseum wäre der Trinsenturm ein attraktives Ziel besonders für Familien mit kleinen Kindern. Gerade für diese sei auch die Lage abseits der Straße und an einem Spielplatz ideal.

Die Betreuung des Puppenmuseums könnte durch die Ratinger Puppen- und Spielzeugfreunde erfolgen, die dafür einen kleinen Betriebskostenzuschuss bekämen. Geöffnet werden sollte jedes Wochenende und eventuell noch ein Tag in der Woche.

Dass die Ratinger Künstler dadurch einen Ausstellungsort verlieren, sieht auch Töpfer. Sie verweist zugleich auf Alternativen: die Pförtner-Loge der alten Calor-Emag-Verwaltung, das Medienzentrum sowie die Foyers der Sparkasse und Ratinger Firmen.

Für Bettina Dorfmann, Vorsitzende des Vereins der Puppenfreunde, wäre der Trinsenturm ein idealer Ort, die historischen Puppen und Spielzeuge auszustellen. Da für den großen Fundus auch der Turm zu klein ist, könnten die Exponate in wechselnden Ausstellungen gezeigt werden. „Wir haben allein 20 bis 30 Puppenstuben und Kaufläden, dazu alte Teddys, Spielzeuge, Kinderbücher.“