Verein fördert Krankenhausbau in Indien
Rita und Heinz Brazda vom Verein Paten indischer Kinder besuchten die verschiedenen Vereins-Projekte auf dem indischen Subkontinent.
Ratingen. Rita und Heinz Brazda sind aus Indien zurückgekommen. Dort haben sie ihre letzten Projekte aufgesucht, die sie mit Hilfe der Bundesregierung durchführen konnten. Die Bundesregierung übernahm 75 Prozent der Kosten, der Verein Paten indischer Kinder trug die restlichen 25 Prozent.
Auf der Besucherliste standen die Schule am Steinbruch, in der jetzt 125 Kinder lernen, anstatt mit ihren Eltern im Steinbruch arbeiten zu müssen, das Mädcheninternat in Badi Dhamini, geplant für 50 Mädchen, jetzt durch Aufstockung der Betten erweitert auf 65 Plätze. Und natürlich das Jungeninternat von Panchkui, das Rita und Heinz Brazda bereits im Februar einweihen und für die Nutzung freigeben konnten.
Dort ist eine bestehende Study Hall um ein Geschoss mit einem großen Schlafsaal und Etagenbetten aufgestockt worden. 180 Jungen finden dort Platz. Auch der alte, völlig marode Bau aus dem Jahr 1932 ist abgerissen und wird durch einen ergänzenden Neubau ersetzt. Rita und Heinz Brazda hoffen, dass er bis Ende des Jahres ebenfalls fertiggestellt ist. So werden im kommenden Jahr mehr als 200 Jungen am Unterricht der großen Schule in Panchkui teilnehmen können, die Klassen bis zur zwölften Stufe führt, ausgestattet mit neuesten Chemie- und Physikräumen, ohne die von der Schulbehörde keine Genehmigung zum Betrieb bis Klasse 12 erteilt wird. Im Februar hatte der Verein Paten indischer Kinder auch schon das große viergeschossige Gebäude am St. Francis Hospital in Indore einweihen können. Es dient als Unterkunft für die im Krankenhaus tätigen Schwestern und ist gleichzeitig Ausbildungsstätte für junge Mädchen aus der Unterschicht, aus dem Slums und den näheren Dörfern. Voraussetzung sind ein Schulabschluss von Klasse 8. Die jungen Frauen werden hier ein Jahr lang zu Hilfskrankenschwestern und Altenpflegerinnen ausgebildet.
Höhepunkt der aktuellen Reise war die Einweihung des benachbarten St. Francis Krankenhauses der Diözese Indore durch Bischof Chacko, (durch mehrere Besuche in Ratingen schon bekannt). Der Verein hatte sich an der Ausstattung des Krankenhauses auch mit einem größeren Betrag beteiligt und war deshalb zu dieser Feier eingeladen.
Es ist die Philosophie der Diözese, dass in diesem Krankenhaus insbesondere Menschen aus den Slums und der armen ländlichen Umgebung behandelt werden sollen, auch wenn sie sich allenfalls nur mit einem sehr kleinen Beitrag an den Kosten beteiligen können. Allein in den 585 offiziell bekannten Slums von Indore leben etwa eine Million Menschen, die bisher nahezu ohne jede ärztliche Versorgung sind.
Mit der Eröffnung dieses Krankenhauses ergibt sich auch ein weiterer Vorteil für die Menschen auf dem Land. Da jedes Internat der Diözese eine Erste Hilfe-Einrichtung zur Betreuung der im Internat untergebrachten Kinder hat, dürfen die Krankenschwestern dort jetzt auch die örtliche Bevölkerung, insbesondere schwangere Frauen und Kleinkinder, versorgen. Red