Viele Besucher bei Seniorenmesse
72 Aussteller haben in der Stadthalle alles gezeigt, was die Lebensqualität für Menschen ab 50 Jahren verbessern kann. Das Angebot reichte von Vorsorge über Gesundheit bis hin zu Hobbys.
Ratingen. Kim Koras fährt mit einem kleinen, weißen Gerät langsam über den Köper von Martina Wangenheim. An manchen Stellen, etwa der Hüfte, verzieht die Messebesucherin schmerzvoll das Gesicht, manchmal entweicht ihr ein lautes „Autsch“. „Das ist ein rayforce“, erklärt der Koreaner, „ein Wellnessgerät, das Energieblockaden auflöst. So kann die Energie wieder fließen und die Schmerzen werden gelindert.“
Helmut Schmitz, Veranstalter der Seniorenmesse
Die 58-jährige Ratingerin, die seit langem Probleme mit den Beinen und der Hüfte hat, staunt. Hoffnung zeichnet sich in ihrem Gesicht ab und — großes Kaufinteresse. „Also tatsächlich, ich spüre jetzt gerade viel mehr, wie mein Fuß den Boden berührt und es kribbelt auch, das ist sicher der Energiefluss.“ Der Wiesbadener Koreaner spürt ein gewisses Kaufinteresse, vielleicht bestärkt schmeichelt er der Interessentin aus diesem Grund so sehr. „Du hast dir gerade selbst geholfen, wenn du jeden Tag den rayforce benutzt, wird es dir bald viel besser gehen.“
595 Euro kostet das Wundergerät, ähnlich teuer auch eine andere „Revolution“ wenige Stände weiter auf der Seniorenmesse. Ein Anti Aging Produkt — eine Art Massagegerät — arbeitet mit Feinstrom. „Dadurch werden die Zellen aktiviert und die Haut verjüngt“, erklärt die Anbieterin.
Als sie dann noch erwähnt, dass es auch gegen Rückenschmerzen funktioniert, bleibt ein älterer Mann interessiert stehen. Auch er hat manch körperliches Gebrechen, hofft, wie so viele andere auch auf die Wunderwaffe gegen die chronischen Schmerzen. Dann aber hört er den Preis, einige hundert Euro, seine Stimme wird dünner. „Kann ich das in Raten abzahlen? Ich habe 800 Euro Rente.“ Das habe der Hersteller so nicht vorgesehen, wird ihm erklärt, das Gespräch ist beendet.
Es ist die mittlerweile fünfte Seniorenmesse in Ratingen. Veranstalter Helmut Schmitz freut sich über hohe Besucherzahlen. „Ich denke, dass wir an diesem Wochenende bei etwa 5000 Besuchern liegen und das bei dem schönen Wetter, wir sind mehr als zufrieden.“ 72 Aussteller wollen dazu beitragen, das Leben im Alter ein Stück weit schöner, gesünder und aktiver zu gestalten.
Ein großes Thema ist auch die Sicherheit. Das weiß auch Mahir Baser und hat ein ganz besonderes Mobilphone entwickelt, das „HelpPhone“ „Es ist ein Handy mit Notrufknopf und wasserdichtem Notrufanhänger. Sollte etwas passieren, etwa das man bei Wandern stürzt oder beim Duschen ausrutscht, aktiviert man das Notrufsignal, das zum einen sehr laut und schrill in der Umgebung zu hören ist und zum anderen die nächste Notrufzentrale alarmiert“, erklärt der Hersteller.
„Eine tolle Sache“, findet eine Besucherin, „ich werde bald 80 Jahre, da wird es Zeit, dass ich mich mit Notrufmöglichkeiten befasse“.