Vor Kitas und Schulen gilt bald Tempo 30
Ratingen folgt auf Antrag der Grünen dem Bundesrat-Beschluss zur Tempobegrenzung.
Ratingen. Runter vom Gas: Tempo 30 vor Kindergärten und Schulen soll zur Vorschrift werden. Für die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, die Tempobegrenzung vor Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Seniorenheimen prüfen zu lassen. „Die Verkehrssicherheit vor den Einrichtungen erfordert eine Absenkung der Geschwindigkeiten auf 30 km/h,“ betonte der grüne Fraktionsvorsitzende Hermann Pöhling. „Wir freuen uns, dass die anderen Fraktionen sofort zustimmten.“ Auch die Verwaltung zeigte sich von dem Antrag überzeugt und signalisierte eine Umsetzung.
„Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, war von unserem Antrag sehr angetan“, betonte Pöhling. Der grüne Antrag folgte damit einem Beschluss des Bundesrats vom 10. März. In Deutschland soll mit Inkrafttreten der aktualisierten „Allgemeinen Verwaltungsvorschrift“ künftig Tempo 30 vor Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Seniorenheimen gelten. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung zu prüfen, ob neue Verkehrsschilder mit Piktogrammen für Schulen, Kindergarten, Altenheim und Krankenhaus eingeführt werden können.
Der ADAC bezweifelt, dass es ausreicht, an die Vernunft der Autofahrer zu appellieren — die schwarzen Schafe erreiche man so nicht. Ein Tempo-30-Schild reiche nicht aus, betonte eine Sprecherin. Nötig seien mehr Blitzer vor Schulen, damit Verstöße auch geahndet werden können. Auch die Ratinger Grünen betonten, dass man in Tempo-30-Zonen stärker kontrollieren müsse.
Die Bürger Union (BU) hatte bereits vor zwei Jahren die Initiative ergriffen: Der damalige Vorstoß der BU fand seinen Ursprung im Bezirksausschuss Hösel-Eggerscheidt, weil man dort vor allem die Bahnhofstraße als geeignete Straße zur Tempo-30-Regelung gesehen, hierbei jedoch auch eine entsprechende Prüfung anderer Straßen an den Kitas und Schulen in den anderen Stadtgebieten angeregt hatte. Man sei nun erleichtert, so die BU.