Aufräumen im Stadtteil So war der Homberger Dreck-weg-Tag
Homberg · Kaum zu glauben: Homberger Bürger sammeln wieder eine halbe Tonne Müll ein. Diese Initiative sei wichtiger denn je, sagen die fleißigen Helfer.
(Red/kle) Es gab wieder mächtig viel zu tun. Und es hat Spaß gemacht. Wie in jedem Jahr ging es um 10 Uhr an der Christian-Morgenstern-Schule los. Nach der Wahl eines passenden Sammelbezirkes statteten sich die etwa 150 Helfer mit Warnwesten, Handschuhen, Greifern und Müllsäcken aus, die wie immer von der Stadt Ratingen zur Verfügung gestellt wurden.
Altersmäßig war von eins bis 80 alles vertreten, wenngleich Familien mit Kindern im Grundschulalter die Mehrheit stellten. Das sonnige Wetter motivierte nochmals mehr Personen zur Teilnahme. Zum Glück kam man sich mit den am Nachmittag stattfindenden Veranstaltungen der Pfadfinder und der Feuerwehr nicht ins Gehege, so die Veranstalter.
Gesammelt wurde in ganz Homberg: von der Schneppersdelle bis zum Ententeich. Andreas Grabow, Bezirksbeamter der Polizei Ratingen, unterstützte dabei durch seine Präsenz an den Hauptverkehrsstraßen. Zurückgekommen an der Christian-Morgenstern-Schule, konnten sich die Helfer mit Grillwürstchen, Waffeln, Kuchen und Getränken stärken. Diese wurden in diesem Jahr über einen Fördertopf des Landes NRW finanziert, bei dem Nachhaltigkeitsinitiativen gefördert wurden.
Für die junge Generation bot das Jugendamtsteam mit dem Spielmobil Felix wieder tolle Spielmöglichkeiten auf dem Pausenhof an. Angeregt tauschten sich die Helfer über ihre „Erfolgserlebnisse“ aus. In Summe kam etwa eine halbe Tonne Müll zusammen, darunter waren zwei Bürodrehstühle und ein Bügelbrett (abgestellt am Altglas-Container auf der Unteren Steinhauser Straße). Gegenüber dem Vorjahr ging die gefundene Müllmenge zurück.
Das liegt aus Sicht der Organisatoren vor allem daran, dass weniger große, illegal in der Natur und im Stadtgebiet entsorgte Gegenstände gefunden wurden. Der „normale“ Müll auf Hombergs Straßen und Wegen blieb auf gleichem Niveau.
Erfreulich: Weniger Müll wird illegal in der Natur entsorgt
Daher sieht das Organisationsteam auch weiterhin den Bedarf für einen Dreck-weg-Tag. Wer weiß, wie Homberg aussähe, wenn nicht die Jugend seit über 20 Jahren selber mal den Dreck von anderen Leuten weggeräumt hätte, heißt es.
Als die Veranstaltung um 14 Uhr endete, war wieder ein ansehnlicher Müllhaufen vor der Schule entstanden. Die etwa 500 Kilo Abfall werden von der Stadt Ratingen zeitnah abgeholt und entsorgt. Sehr zufrieden mit dem Dreck-weg-Tag war auch das Organisationsteam, das sich bei allen Helferinnen und Helfern ausdrücklich bedankt. Homberg sei wieder ein gutes Stück sauberer geworden, und dabei hätten alle Beteiligten jede Menge Spaß gehabt.
Auf keine Begeisterung stieß indes der Wunsch der Stadtverwaltung Ratingen, den Homberger Termin vom Herbst auf das Frühjahr zu verlegen, um dann einen großen Ratinger Dreck-weg-Tag durchzuführen. Das Organisationsteam ist allerdings davon überzeugt, dass eine lokale und unabhängige Aktivität in Homberg nicht nur das Gemeinschaftsgefühl im Dorf stärkt, auch praktische Gründe sprechen dafür: sich das Sammelequipment am Zentralmateriallager in Ratingen West abzuholen und nach dem Müllsammeln in Homberg dort für eine Bratwurst hinzufahren, macht aus Sicht der Homberger Initiatoren umwelttechnisch keinen Sinn.
Außerdem seien in jüngster Vergangenheit bereits die städtischen Greifzangen knapp geworden, als in Lintorf parallel Müll gesammelt wurde. Daher richten die Homberger den Appell an die Stadtverwaltung, den eingespielten Prozess mit dem hochmotivierten ehrenamtlichen Helfern so zu belassen.