Willy Astor: Bayerische Kalauer mit Ratinger Note
Willy Astor unterhielt in der Stadthalle.
Ratingen. Ein ausverkaufter Saal ist für einen Künstler in jedem Fall eine Genugtuung. Aber nicht nur wegen der damit verbundenen prall gefüllten Kasse, wie Kabarettist Willy Astor am Mittwochabend im ausverkauften Ratinger Stadttheater erklärte: „Leere Sitze sind schlecht fürs Feng Shui.“
Auch sonst hatte der Münchner Humorist und Liedermacher eher ungewöhnliche Ansichten und Ideen. Anstatt pünktlich um acht Uhr mit seinem Programm zu beginnen, nahm er sich erst einmal jede Menge Zeit, sein Publikum besser kennen zu lernen.
Gut 20 Minuten turnte er durch den Saal und verwickelte ahnungslose Gäste in abstruse Gespräche. Der wahr gewordene Albtraum eines Kabarettbesuchers, aber amüsant für alle, die dem Spaßmacher nicht als Zielscheibe dienen mussten. Astors Fazit dieser Begegnungsrunde fiel ambivalent aus: „Ihr kommt mir vor wie Außerirdische.“
Ist natürlich alles nicht böse gemeint und die Mixtur aus absurden Songminiaturen, Liederparodien und Nonsenstexten versöhnte alle im Handumdrehen.
Brillant, wie Astor mit bekannten Melodien spielte, dabei übergangslos von einem Zitat ins nächste wechselte und den Zuhörer immer wieder auf falsche Fährten lockte.
So virtuos er seine Gitarre bediente, so handfest packte er die deutsche Sprache an. Wenn man eine ganze Geschichte nur anhand von Filmtiteln erzählen will, darf man aber auch nicht zimperlich mit der Grammatik sein. Als Bayer schon gar nicht. Die Wortspielereien und Kalauer kamen durchweg gut an.
Zum Schluss konnte er anwenden, was er zuvor im Gespräch mit den Ratingern gelernt hatte: „Der Schwarzbach und die Anger steh’n in Ratingen am Pranger.“