Windsurfing Club Volkardey feiert großes Jubiläum

Der Windsurfing Club Volkardey feiert sein großes Jubiläum — und hofft auf Nachwuchssurfer.

Ratingen. „Früher hatten wir noch Gabelbäume aus Holz, die mit einem Palstek am Brett befestigt wurden“, erzählt Günter Selbach, Vorsitzender des Windsurfing Clubs Volkardey. 30 Jahre ist das jetzt her. Im Herbst 1981 wurde der Verein gegründet.

„Gezwungenermaßen“, sagt Gründungsmitglied Herbert Spierer. „Es fanden sich immer mehr Surfbegeisterte. An guten Tagen waren bis zu hundert Sportler auf dem Wasser. Man konnte quasi von Brett zu Brett steigen. Das war nicht nur stressig, sondern auch gefährlich.“

Daher wurde der Windsurfing Club Volkardey aus der Taufe gehoben. Der Verein erhielt die Aufsicht über den See — was den Gründungsmitgliedern zunächst einiges an Improvisationstalent abverlangte. „Wir hatten die Verpflichtung, Tageskarten an Surfer zu vergeben, und mussten am See präsent sein. Aber ein Vereinsgelände gab es damals noch nicht“, sagt Herbert Spierer. „Wir standen mit dem Auto am Parkplatz, um die Karten zu verkaufen.“

1983 konnte sich der Club auf dem ehemalige Hundeauslaufgelände direkt am Grünen See niederlassen. „Anfangs standen da nur zwei Stahlcontainer, später konnten wir über Bekannte ein paar Baustellenhütten organisieren, die wir hergerichtet haben“, berichtet Spierer. Das Vereinshaus wurde erst 1991/92 gebaut — mit Strom und Kanalanschluss.

Seine goldenen Jahre erlebte der Club gleich nach der Gründung. „1983 hatten wir 300 Mitglieder, davon 86 Jugendliche — und 61 Leute auf der Warteliste“, sagt Günter Selbach. „Surfen war die Sportart zu der Zeit, jeder wollte dabei sein.“

Günstige Beiträge und jährliche Vereinsfahrten machten den Club zusätzlich attraktiv. Im Laufe der Zeit gingen die Aktivitäten dann immer mehr zurück. „Es ist unheimlich schwer, die Jugend von heute für etwas zu begeistern. Die geht eher zu Sportarten, mit denen Show betrieben wird“, sagt Selbach.

Anfang dieses Jahres hatte der Club nur noch 50 Mitglieder — viele davon sind älter als 60 Jahre. Rettung nahte in Form von zwei Drachenboot-Teams, die sich mit dem Windsurfing Club zusammenschlossen.

„Heute zählt der Verein 96 Mitglieder. Allerdings sind die meisten immer noch älter als 40“, sagt der Vorsitzende. Auch durch den zunehmenden Uferbewuchs habe der Grüne See an Attraktivität für die Surfer verloren. „Der Wind kommt einfach nicht mehr durch — und selbst wenn, dann ist er zu schwach, um fortgeschrittenen Surfern noch wirkliche Herausforderungen zu bieten“, sagt Selbach, der betont, dass die Bedingungen für Anfänger jedoch ideal seien.