Zusammen stark gegen Gewalt

Die Stadt kooperiert jetzt mit der Kreispolizei. Gemeinsame Kontrollen sollen unter anderem Komasaufen verhindern.

Ratingen. Vermüllte Spielplätze, grölende Banden und Jugendliche, die sich ins Koma saufen — all dem will die Stadt Herr werden. Deshalb hat sie nun einen Kooperationsvertrag mit der Kreispolizei geschlossen — eine so genannte Ordnungspartnerschaft gegründet. Solche gibt es schon häufiger im Kreis Mettmann. Ratingen ist die siebte Stadt, die mit der Polizei den Vertrag geschlossen hat.

Konkret bedeutet die Partnerschaft, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes, des Jugendamtes und der Polizei häufiger zusammen auf Streife gehen. Kontrolliert werden soll vor allen Dingen, die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes in Gaststätten, um insbesondere den Missbrauch von Alkohol und Tabakkonsum bei Kindern und Jugendlichen zu vermeiden.

Zudem wollen die Ordnungshüter stärker bei Veranstaltungen wie Volks- und Brauchtumsfesten präsent sein, weil es hier ihrer Ansicht nach oft zu exzessiven Alkoholkonsum, Bedrohungen, Ruhestörungen und Vandalismus kommt.

Die Spielplätze sind ebenfalls im Fokus der Polizei und der städtischen Mitarbeiter. „Dort treffen sich manche Jugendliche, um gemeinsam zu trinken. Dabei kommt es hin und wieder zu Ruhestörungen. Auch Spielgeräte werden manchmal zerstört oder verschmutzt“, sagt die Leiterin des Ordnungsamtes Barbara Arndt. Es ginge bei den Kontrollen auf den Spielplätzen, Veranstaltungen und in den Gaststätten aber nicht darum, die Jugendliche einfach vom Platz zu verweisen und den „bösen Zeigefinger zu erheben. Ich verstehe das als präventives Angebot“.

Mitarbeiter des Jugendamtes seien deshalb auch bei den Kontrollen dabei. „Sie werden die Jugendlichen, aber auch die Eltern, nachdem mit ihnen Kontakt aufgenommen wurde, über die negativen Folgen des Alkoholtrinkens aufklären.“

Zudem würde den Jugendlichen dann auch gezeigt, welche alternativen Angebote es in der Stadt gebe, sich zu treffen, beispielsweise in den Jugendzentren. Insgesamt soll es ab dem 1. Januar 2012 im Laufe des Jahres vier Jugendschutzkontrollen und sechs Spielplatzkontrollen geben. Dazu die Streifen bei den Veranstaltungen.

Wie viele Mitarbeiter bei jeder Streife im Einsatz sein werden, ist unklar. Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Stadt würden aber öfter und länger im Einsatz sein, um zu kontrollieren, sagt Arndt. Welche Orte genau unter die Lupe genommen werden, dazu wollte sich weder Arndt noch die Polizei äußern.

„Das ist auch schwierig zu sagen. Es gibt keine neuralgischen Punkte in der Stadt, weil sich die Orte auch immer ändern, an denen sich die Jugendlichen treffen“, erklärt der Ratinger Polizeichef Elmar Hörster. Am Ende des Jahres soll dann Bilanz gezogen werden. „Wir wollen wissen, ob die Ordnugnspartnerschaft auch nachhaltig war“, erklärt Arndt.