Zwei Könige für Tiefenbroich

Mit ihrem König Heinz Bergmann feierten die Tiefenbroicher ihr Schützenfest mit großem Umzug.

Foto: Achim Blazy

Stolzer kann ein Schützenkönig kaum sein: Heinz Bergmann (Hubertuskompanie) und seine Königin Jaqueline Issel genossen „ihr“ Schützenfest in allen Zügen. schon seit dem Donnerstag feierten sie mit der St. Sebastianus-Bruderschaft und vielen Gästen das Schützenfest, gestern folgte der Höhepunkt. Gemeinsam mit dem Vorstand der Bruderschaft rund um den 1. Vorsitzenden Michael Brüster nahmen sie die Parade ab, bevor sich der Zug durchs mit vielen Wimpeln und Fahnen geschmückte Dorf langsam in Bewegung setzte.

Mit dabei waren nicht nur Herold Frohnhoff und die Kompanien der Sebastianer, sondern auch Abordnungen befreundeter Bruderschaften. „Das ist der Höhepunkt eines wunderschönen Jahres“, hatte sich Heinz Bergmann schon im Vorfeld riesig gefreut. Auch wenn es manchmal anstrengend war, sein Königsjahr hat er in vollen Zügen genossen. Ein Jahr, das der glühende Fortuna-Fan so schnell nicht vergessen wird, und in dem er in Gedanken auch oft bei seiner Familie war. Die Familie war es auch, die ihn bei der Gestaltung seiner Plakette fürs Tiefenbroicher Schützensilber inspirierte. Darauf ist zum einen die Hubertuskompanie verewigt, zum anderen ist dort eine Lampe zu sehen. Denn der Vater von Heinz Bergmann hatte viele Jahre lang die Tiefenbroicher Traditionskneipe „Ewige Lampe“ am Alten Kirchweg geführt.

„Er ist vor drei Jahren gestorben und hat leider nicht mehr miterlebt, wie ich Schützenkönig geworden bin“, sagt Bergmann, „er hätte sich wahnsinnig gefreut.“ Bereits heute wird der Nachfolger von Heinz Bergmann auf dem Schießstand gesucht. König bleibt er dennoch, zumindest für die nächsten drei Monate. Denn er ist nicht nur Tiefenbroicher, sondern auch Bezirkskönig. Und diese Königswürde wird er noch eine Weile behalten, bis im Spätsommer der Bezirkswettbewerb stattfindet. Tiefenbroich hat somit für eine Weile zwei Könige. Was Bergmann auch in Erinnerung bleiben wird: „Vorher ist mir gar nicht aufgefallen, wie viel Arbeit der Vorstand investiert. Das ist schon enorm.“

Das Team rund um Michael Brüster setzt dabei nicht nur Altbewährtes in die Tat um, sondern ist auch Neuem aufgeschlossen. So wurde das traditionelle Biwak eine Woche vor dem Schützenfest zum ersten Mal in einen Möschesonntag umgewandelt und die Mösch durchs Dorf getragen. Doch damit nicht genug: Als erste der drei großen Ratinger Bruderschaften nehmen die Tiefenbroicher auch Frauen in ihre Reihen auf.