Marathon Haaner geht an seine Grenzen
Haan. · Edwin Bölke aus Haan lief 2018 bei den Marathons in Düsseldorf, Köln und Honolulu. Das CDU-Ratsmitglied, das Arzt ist, will Menschen antreiben, mehr Sport für ihre Gesundheit zu treiben.
Es war der 9. Dezember 2018 – mit einem großen Feuerwerk startete um 5 Uhr morgens der Honolulu-Marathon auf Hawaii. 30 000 Läufer begaben sich auf die 42,195 Kilometer lange Strecke, an deren Ende der Strand und das Meer auf die erfolgreichen Läufer warteten. Unter ihnen war bereits zum dritten Mal der Haaner Edwin Bölke. Nach 5:15 Stunden durfte er sich ins kühlende Nass begeben.
„Dann trägt mich das Wasser, das ist sehr entspannend“, berichtet Bölke rückblickend aus seinem Büro in den Unikliniken in Düsseldorf. Hier ist der überzeugte Hobby-Sportler geschäftsführender Oberarzt in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. Der Blick auf seine Zeit zeigt, dass der Honolulu-Marathon eine Herausforderung ist – in Düsseldorf und Köln blieb der 55-Jährige unter beziehungsweise knapp über vier Stunden.
„Es kann sehr warm werden, 26 bis 30 Grad“, erklärt Bölke. Daher der Start in den frühen Morgenstunden. Das bringt Müdigkeit mit sich, dazu die hohe Luftfeuchtigkeit in den tropischen Gefilden, die dazu führt „dass die Herzfrequenz rauf geht und mehr Kohlenhydrate verbraucht werden“, erklärt der Mediziner. Die hohe Anzahl an Läufern tut ihr Übriges: „Es ist anfangs nicht möglich, zu überholen“, sagt Bölke. Schwierig sei es, dann auf Geschwindigkeit zu kommen.
Rund 20 Marathons ist Edwin Bölke in seiner gut zwölfjährigen Marathongeschichte bereits gelaufen. Sportlich war der Mediziner schon immer. Leichtathletik, Tennis, Karate. Heute, neben dem Laufen, Fahrradfahren, Kraftsport und Schwimmen. Denn, und das sei die „Key-Message“, die Kern-Botschaft also, deren Betonung Bölke sehr wichtig ist: Man dürfe nicht nur Laufen, man müsse auch den Rumpf und die Beweglichkeit trainieren. „Ansonsten chronifizieren sich Beschwerden“, weiß Bölke, der auch Sportmediziner ist und sich auskennt. „Das geht bis hin zum Bandscheibenvorfall.“
Er möchte vor allem „Spaß haben und entspannt ins Ziel kommen“. Um das Risiko vor Verletzungen und zu hoher Belastung möglichst gering zu halten, bereitet er sich grundsätzlich gut vor. Sport ist in seinen Alltag fest integriert. Zum Beispiel in Form einer aktiven Mittagspause, in der er ins Fitnessstudio geht. Außerdem hat er seine Laufschuhe immer dabei.
Bevor er also nach der Arbeit zurück nach Haan fährt, geht er am Düsseldorfer Rheinufer hin und wieder noch eine ausgiebige Runde laufen. Zum Stadtrat fährt er mit dem Rad, genauso wie zum Einkaufen. „Hier sollte man auch ein Vorbild sein“, findet das Ratsmitglied. In dieser Funktion setzt er sich für den Ausbau von Radwegen ein, beispielsweise im Sandbachtal.
Lange und kurze Laufstrecken verteilt Bölke über die Woche als Vorbereitung für seine Marathons. Die langen Strecken, die er am Wochenende im Programm hat, steigern sich, je näher der Marathon rückt, von 21 auf 36 Kilometer pro Einheit. Hinzu kommt die richtige Ernährung und natürlich das passende Equipment.
„Die richtigen Schuhe sind besonders wichtig“, um beispielsweise einer zu hohen Belastung der Fußmuskulatur vorzubeugen, weiß der Hobbyläufer.
Am liebsten würde Edwin Bölke, wie er sagt, „alle motivieren mehr Sport zu machen, dann gäbe es weniger gesundheitliche Probleme.“ Und der Haaner wird sicher auch wieder nach Honolulu auf Hawaii reisen. Wenn nicht zum Marathon, dann bestimmt, um seine dort lebende Mutter zu besuchen.