Fußball FC Monheim funktioniert als Team

Kreis Mettmann. · In der Oberliga haben die Fußballer aus der Region schwierige Aufgaben vor der Brust. Der Tabellendritte spielt bereits am Samstag.

Monheims Kapitän Tim Kosmala (l.) und Bahadir Incilli (r.) genießen derzeit den Lauf der Mannschaft in der Oberliga.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zeitgleich Spieler des Fußball-Oberligisten FC Monheim und Fan eines Bundesligateams zu sein, ist derzeit offensichtlich eine ganz schlechte Kombination. Obwohl die Oberliga ihre Partien eigentlich am Sonntagnachmittag austrägt, müssen die Monheimer aktuell immer wieder samstags ran – und die Konferenz der Bundesliga fällt damit für die Monheimer immer wieder flach. Der FCM muss jetzt zum dritten Mal in Folge am Sonnabend antreten, denn es geht zur ­SSVg Velbert (16 Uhr). „Ich glaube, die Jungs finden die Spiele am Samstag generell ganz gut, weil dann der Sonntag komplett frei ist“, sagt Ruess. Auch bei der Planung des Samstagabends bieten sich dadurch deutlich mehr Möglichkeiten.

Egal, welcher Wochentag: Die Monheimer sind derzeit sehr gut in der Spur. Mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien nehmen sie aktuell Rang drei ein. Besser platziert sind nur der Regionalliga-Absteiger SV Straelen und ETB SW Essen, die jeweils die volle Ausbeute von zwölf Zählern ergattert haben.

Dabei ist der starke Monheimer Saisonstart die Fortsetzung einer Tendenz, die sich bereits in der vergangenen Saison abgezeichnet hatte. „Das ist eine Entwicklung, die schon letztes Jahr im November mit einer Siegesserie begonnen und sich in der Rückrunde fortgesetzt hat“, sagt Ruess. Der Schlüssel zum Erfolg ist für den Trainer klar: „Unsere Mannschaft zeichnet aus, dass sie eine richtige Mannschaft ist. Du brauchst natürlich auch Qualität im Kader, aber die richtige Mentalität und ein gewisser Spirit sind das A und O, um gewisse Ziele zu erreichen.“ Deshalb gehen die Verantwortlichen beim FCM bei der Auswahl neuer Spieler sehr sorgfältig vor. „Sie müssen willig und wissbegierig sein, und sie müssen Bock auf unser Mannschaftsgefüge haben. Man merkt das in den Gesprächen, die wir mit den Jungs führen, eigentlich ganz gut. Da bekommt man ein Gefühl dafür, ob das passen könnte“, erklärt Ruess.

Wie viel dieser Zusammenhalt wert ist, könnte sich schon in der kommenden Partie erneut zeigen. Velbert gilt schließlich als ein Gegner, der vom Papier her über mehr Qualität verfügt als Monheim: Dem SSVg-Trainer, Alexander Voigt, dem ehemaligen Bundesliga-Profi, stehen zahlreiche Spieler mit Erfahrung aus höheren Klassen zur Verfügung, darunter Kai Schwertfeger, der für Fortuna Düsseldorf und den Karlsruher SC viele Zweitligaspiele bestritten hat. „Velbert hat grundsätzlich den Plan, wieder in der Regionalliga zu spielen – und eine spielstarke Mannschaft. Sie sind sicher nicht so gestartet, wie sie das wollten, aber das macht es nicht unbedingt einfacher. Velbert wird den Bock jetzt unbedingt umstoßen wollen“, vermutet Ruess.

Obwohl die Monheimer in der Tabelle deutlich besser positioniert sind sind als die ­SSVg auf Platz 13 (drei Punkte), sieht sich der FCM-Coach keineswegs als Favorit. Auf der anderen Seite wisse er, dass seine Mannschaft mit einer „gehörigen Portion Selbstvertrauen“ nach Velbert fahre. mroe

Hilden hat sich mit Nettetaler System vertraut gemacht

Höhen und Tiefen kennzeichnen in den ersten zwei Wochen der noch jungen Saison das Spiel des VfB 03. Oder anders ausgedrückt: Im Moment fehlt es der Mannschaft von Marc Bach noch an der notwendigen Konstanz, um auf Dauer im oberen Bereich des Mittelfeldes Fuß zu fassen. Denn nach dem starken Auftritt bei den Sportfreunden Baumberg versäumten es die Hildener, im Duell gegen den bis dahin noch punktlosen FC Kleve nachzulegen.

Am Sonntag treten die Hildener beim Schlusslicht Union Nettetal an. Die Gastgeber haben nach vier Spieltagen noch keinen Zähler auf dem Konto – und wenn es nach Marc Bach geht, soll das vorerst auch so bleiben. Doch der Trainer gesteht: „Im Moment ist das eine sehr undankbare Aufgabe.“ Der Grund: In Ratingen unterlagen die Nettetaler zwar mit 1:3, hielten die Partie aber bis in die Schlussphase offen. Erst kurz vor dem Abpfiff markierte 04/19 die beiden entscheidenden Treffer (87. und 90.+2).

Jetzt will die Union vor eigenem Publikum das Versäumte nachholen und sich endlich belohnen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Die Hildener wähnen sich jedoch präpariert. „Wir kennen die Nettetaler Systeme und sind gut vorbereitet“, sagt Marc Bach. Zugleich unterstreicht er die Bedeutung der Partie. „Wir haben uns durch das Unentschieden gegen Kleve etwas unter Druck gesetzt. Wenn wir verlieren, sind wir wieder mittendrin“, sagt er mit Blick auf die untere Tabellenregion. Deshalb formuliert er das Ziel sehr deutlich: „Wir wollen den Abstand wahren und am liebsten dreifach punkten.“ bs

Ratinger treffen auf einen spielstarken Liga-Neuling

Nicht gut gespielt, trotzdem gewonnen: Ratingen 04/19 bot beim 3:1 gegen den Letzten SC Union Nettetal lange Zeit fußballerische Magerkost. Trotzdem reichte es am Ende, um die drei Punkte am Stadionring zu behalten – sehr zur Freude des Sportlichen Leiters Georg Mewes, der die spielerische Leistung der Hausherren ebenfalls nicht allzu hoch bewerten wollte: „Natürlich war das über weite Strecken zäh. Aber auch solche Spiele muss man gewinnen“, sagt Mewes sachlich-nüchtern zum hart erkämpften Erfolg über starke Nettetaler.

Am kommenden Sonntag (15.15 Uhr) muss das Team von Alfonso del Cueto allerdings mehr in die Waagschale werfen, um den vierten Sieg hintereinander einzufahren, denn es wartet im Aufsteiger TVD Velbert eine harte Nuss auf den Tabellensiebten, der zum ersten Mal auf den Liga-Neuling trifft. Die Velberter starteten ordentlich in die Saison: In vier Spielen gewann der TVD bereits zwei Mal und es liegt nur einen Platz und drei Zähler hinter Ratingen. „Wir erwarten einen starken Gegner. Die haben gute Spieler in ihren Reihen. Die wissen, wie man Tore schießt“, warnt Mewes. cda

Kosi Saka will sich zumindest wieder auf die Bank setzen

Es ist der 18. August, und die Szene passt irgendwie zum Spiel. Plötzlich sitzt Kosi Saka am Boden, der zusammen mit Ivan Pusic der Kapitän der Sportfreunde Baumberg ist. Sein Signal nach draußen: Es geht nicht weiter. Rund eine Stunde ist vorbei, und die Baumberger sind beim Stande von 1:4 gegen den VfB Hilden längst geschlagen. Am Ende verlieren sie mit 1:5. „Wir haben gedacht, dass wir nicht zu laufen brauchen“, sagt der 33 Jahre alte Routinier, der fürs Team immer noch sehr wichtig ist – als Typ und als Innenverteidiger. Weil sich seine Muskelverletzung später doch nicht als extrem schwer erwiesen hat (Zerrung), ist Kosi Saka jetzt ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Seine Hoffnung: „Vielleicht kann ich mich schon wieder auf die Bank setzen.“ Eine Alternative von derart hoher Qualität käme den Sportfreunden am Sonntag (15 Uhr, Sandstraße) gegen den 1. FC Kleve sicher sehr gelegen.

Überstürzen will der frühere Profi allerdings nichts – weil er dazu keinen Anlass sieht, obwohl defensiv weiter wichtige Leute fehlen. So ist aus der Innenverteidigung vom Saisonstart mit Patrick Jöcks und Kosi Saka das Duo mit Jörn Zimmermann und Ben Harneid geworden. Harneid (19), gekommen von den A-Junioren von Viktoria Köln, musste dreimal als Einwechselspieler ins kalte Wasser springen, zuletzt beim 3:2 in Meerbusch, seinem ersten Einsatz über volle 90 Minuten.

Die Vorbereitung gegen Kleve lief unter der Regie der Co-Trainer Hayreddin Maslar, Michael Rentmeister und Gaku Ishida, weil Chefcoach Salah El Halimi nach seiner Bandscheiben-Operation (erfolgreich durchgeführt) bis auf Weiteres nicht an Bord ist. mid