Leichtathletik Volkslauf bietet für jede Kondition etwas

Velbert. · Bei der dritten Auflage des Eignerbach-Laufes gingen zahlreiche ambitionierte Sportler in Velbert an den Start.

Wer sich sportlich etwas zutraute, ging beim Eignerbach-Lauf über die Distanz von 9,5 Kilometern an den Start.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wenige Minuten vor dem ersten Start herrscht auf der Milchstraße in Tönisheide auf Velberter Stadtgebiet am Sonntagmorgen die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm: Eltern stehen noch recht entspannt unweit des Startbogens und beobachten ihren Nachwuchs. Die Jüngsten im Läuferfeld trippeln schon aufgeregt auf der Stelle, holen tief Luft. „Das packst du mit links“, flüstert eine Mutter ihrer Tochter zu, während sie ihr die Schnürsenkel nochmal festzurrt. Den Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahren stehen 1,7 Kilometern bevor.

Dann geht es plötzlich ganz schnell: Die jungen Läufer stellen sich vor luftgefüllten Startbogen, der gleichzeitig auch das Ziel darstellt, und warten gespannt auf das Signal, damit das Rennen beginnen kann. Ein kurzer Countdown, eine Tröte ertönt, und die ersten im Feld laufen los. Die Eltern klatschen und jubeln. Dann sind die Kinder bergab verschwunden.

Einer der am Streckenrand steht, ist Jarek Zimmermann mit seiner Frau und Tochter Emma. Der 43-jährige Familienvater hat bereits mehrfach die 9,5 Kilometer lange Strecke beim Eignerbach-Lauf absolviert, gemeinsam mit Arbeitskollegen. Seit fünf Jahren etwa, erzählt der Velberter, läuft er, „um mich fitzuhalten für die Rennradstrecken“. Doch die Teilnahme in diesem Jahr ist besonders, weil Sohnemann Feliks (9) erstmals mitläuft, die deutlich kürzere Strecke von 1,7 Kilometer. Gespannt schaut der Vater immer wieder auf die Zielgerade.

Nach knapp sieben Minuten sprintet der Erste ins Ziel. Mit Tom Leimküller (Jahrgang 2006) gewinnt in diesem Jahr sogar ein Eigengewächs des ASV Tönisheide. 40 Sekunden später hurtet auch Glenn Miller (2004) als Zweiter ins Ziel. Und dann läuft Zimmermanns Tochter Emma (7), die gar nicht am Lauf teilnahm, plötzlich los. Sie hatte ihren Bruder Feliks entdeckt und wollte ihn auf den letzten Metern unterstützen. Pustend und mit einem roten Kopf kämpft sich schließlich auch Feliks nach 8:26 Minuten ins Ziel und läuft gemeinsam mit der Schwester durch den Torbogen. Papa Jarek schnappt sich den Sohn, herzt ihn und nimmt ihn mit zur Seite. Erst mal Luft schnappen und einen ordentlichen Schluck trinken.

„Das war gar nicht so anstrengend“, sagt Feliks dann, noch tief atmend. „Es hat Spaß gemacht.“ Dass er Dritter geworden ist, realisiert er nur langsam. Er atmet noch mal schwer. „Doch, das war anstrengend“, sagt er dann und lacht.

Vorbereitet habe er sich auf den Lauf nicht, aber im nächsten Jahr würde er wieder antreten, äußert der pfiffige Junge. Jetzt wolle er aber seinen Papa unterstützen. Auf eine Platzierung, erzählt der 43-Jährige, käme es ihm nicht an. „Meine Zeit ist mir wichtiger, die zeigt mir, ob ich meine Kondition verbessert habe.“ Unter einer Stunde, hat sich Zimmermann vorgenommen die Strecke zu laufen. „Eine landschaftlich schöne Strecke mit einigen Steigungen“, sagt der Familienvater.

Nach dem Start der Läufer der neuen Strecke über fünf Kilometer – die aufgrund vieler Nachfragen dazugekommen ist – geht auch Zimmermann mit seinen Arbeitskollegen an den Start. Es ist der letzte Lauf des Tages und mit Abstand der am stärksten nachgefragt. 180 Frauen und Männer stellen sich der Herausforderung am Steinbruch entlang und durch das Naherholungsgebiet Eignerbach hindurch. Auch für sie ertönt der Startschuss. Das Feld setzt sich gemächlich in Bewegung und verschwindet nach der ersten Kurve.

Für Clemens Bender, den Vorsitzenden des Sportvereins ASV Tönisheide, der gemeinsam mit der Firma Lhoist Ausrichter des Laufs ist, ist es am Ende wieder eine gelungene Veranstaltung. „Wir haben dieses Jahr deutlich mehr Voranmeldungen gehabt, als in den Vorjahren“, berichtet er. Insgesamt 270 Sportler nehmen am Ende teil.

Mit dieser Tendenz, schätzt Bender, dass der Eigenbach-Lauf in den kommenden Jahren an seine Grenzen stoßen könnte. Er sagt: „Bis maximal 500 Läufer können wir auf die Strecke lassen. Die werden wir sicherlich in wenigen Jahren auch ­erreichen.“