Leichtathletik Regnerisches Wetter drückt bei Hildener Winterlaufserie auf die Stimmung

Hilden. · Rund 100 Athleten weniger als noch beim Auftakt des Wettbewerbs vor zwei Wochen gingen im Stadtwald an den Start. Auch die Zuschauerzahl sank.

Alexander Theobald zeigte sich am zweiten Wettkampf unbeeindruckt vom Regen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Von den anfänglich gut 750 Läufern diverser Altersklassen, die noch vor zwei Wochen mitliefen, nahmen diesmal rund 100 Sportler weniger teil. Grund war vielleicht das regenreiche Wetter, das nur den rund 30 Jungen und Mädchen der Jugendserie nichts auszumachen schien. Sie traten – als einzige Gruppe – vollzählig an.

Schwer ist der Gang vom Parkplatz am Waldbad bis zum Startpunkt in unmittelbarer Nähe zu den Tennisplätzen des TC Stadtwald. Begleiter und Zuschauer spazieren vorsichtig an der Strecke vorbei, geschützt unter bunten Regenschirmen. Bunt und durchnässt sind die sportlichen Outfits der Sportler an diesem Sonntagmorgen, die sich auch dem zweiten Wettkampftag der Hildener Winterlaufserie stellen.

Auch Familie Theobald ist wieder am Startpunkt. Die sechsjährige Anna streckt und dehnt sich in ihrer Bambini-Laufgruppe, während Bruder Alexander sich mit einigen Vereinskumpels an einer Seitenstrecke im Wald mit einem kurzen Intervallläufen aufwärmt. Ein wenig emotionslos wirkt der Zwölfjährige so kurz vor dem Start. Er gehört den Triathleten der HAT an und trainiert regelmäßig die drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen, doch Letztere, gesteht er offen, gehöre nicht zu seinen Lieblingsübungen. „Ich schwimme lieber“, sagt er. Dennoch nutzt er die Winterlaufserie zum wiederholten Mal, um sich auf die anstehende Saison vorzubereiten.

Zwei Kilometer stehen vor ihm. Er blickt in den Wald hinein: „Der Anstieg ist am schwierigsten. Wenn man da hochgekommen ist, geht es dann aber gut weiter.“ Nervös sei er schon ein bisschen, obwohl er am Ende des Rennens keine Spitzenposition anvisiert. „Ich weiß, dass meine Freunde besser sind. Ich bin froh, wenn ich meine Zeit erreiche.“ Für die zwei Runden hat er sich eine Zeit um die neun Minuten vorgenommen. Vor zwei Wochen hatte er die Strecke in 9:10 Minuten zurückgelegt. „Wenn ich das halten kann, bin ich zufrieden.“

Am Start stehen die Jugendlichen konzentriert und fokussiert bereit: Sie trippeln auf und ab, um sich warm zu halten. Auch Alexander macht sich startklar, streift die Jacke ab und reicht sie seinem Vater. „Viel Erfolg Alexander“, ruft ihm der Papa zu. Der Zwölfjährige nickt. Seine kleine Schwester Anna hat den Regenlauf soeben hinter sich gebracht und geht noch mal an den Start, um auch ihrem Bruder die Daumen zu drücken. Eine kleine Traube Schaulustiger bildet sich wenige Minuten vor dem Startschuss am Ausgangspunkt.

„Das ist doch mal das richtige Wetter, das auch zu einer Winterlaufserie passt“, schallt es durch die Lautsprecher. Die Stimme gehört Sven Reuter, Vorsitzender der Hildener AT, der die Rennen als Moderator begleitet. Und er hat gut reden, schließlich muss er sich die folgenden Minuten nicht durch den matschigen Wald kämpfen. Reuter ruft zum Countdown auf. Die Läufer nehmen ihre Startposition ein. „Zehn, neun, acht“, zählen die Zaungäste mit. Alexander Theobald atmet noch mal tief ein. Als der Startschuss fallen soll, bleibt es leise. „Los“, ruft Reuter. Die Startschusspistole hat ihren Geist aufgegeben.

Die Jugendlichen laufen los: Elias Raible (LG Stadtwerke), Ben Odenthal (SG Kaarst), Laurenz Nietz und Lucas Müller (HAT) liefern sich von Anfang an ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitzenposition. Alexander lässt es währenddessen geschmeidiger angehen, versucht, seinen Rhythmus zu halten. Nach dem ersten Kilometer, in der zweiten Runde, zieht er das Tempo an. Nach 9:21 Minuten kommt er mit geröteten Wangen schließlich an, knappe zwei Minuten später als der schnellste Läufer der Serie, ­Elias Raible (7:18). „Ich denke, es war in Ordnung“, sagt Alexander und schaut dabei kurz auf die Uhr. Zehn Sekunden langsamer als beim ersten Lauf. Alles im Rahmen. Den Schlusssprint spart er sich für den dritten und letzten Wettkampftag auf, dann – so hofft er – bei ­trockenem Wetter.