Handball Mettmann-Sport fährt einen Pflichtsieg ein

Kreis Mettmann. · Die Oberliga-Handballer setzten sich vor heimischer Kulisse gegen das Schlusslicht durch. Die Unitas Haan dagegen verlor in Königshof, eine dezimierte SGL-Reserve unterlag Borussia Mönchengladbach.

Mettmanns Moritz Horn (am Ball) machte mit sieben Treffern auf sich aufmerksam.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Mettmann-Sport nimmt den von den Verantwortlichen ausgerufenen Abstiegskampf an. Mit einem 34:27 (17:12)-klaren Erfolg gegen die HSG Neuss/Düsseldorf II starteten die Oberliga-Handballer ins neue Jahr. „Es war ein Pflichtsieg“, kommentierte ME-Sport-Trainer Jürgen Tiedermann die Leistung seiner Mannschaft kurz und übte gleich Kritik: „Es war noch viel Sand im Getriebe, der Sieg jedoch zu keiner Zeit in Gefahr.“

Bereits frühzeitig untermauerten die Gastgeber ihre Ambitionen und erspielten bereits nach acht Minuten eine klare Führung. „Die Jungs waren von der ersten Minute an hellwach“, freut sich Co-Trainer Andre Loschinski über die Anfangsphase und die 11:5-Führung nach einer Viertelstunde. Dann kam allerdings ein Bruch ins Mettmanner Spiel. „Vielleicht haben wir uns zu sicher gefühlt und sind einfach zu fahrlässig mit unseren Torchancen umgegangen“, sagte Loschinski. Drei Minuten vor der Pause verkürzten die Gäste auf 11:14. Mit einem Zwischenspurt und dem ersten Tor von Kreisläufer Stephan Verholen stellten die Mettmanner die auch in der Höhe verdiente Führung wieder her.

Tiedermann schien in der Halbzeitansprache die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Gastgeber begannen auch den zweiten Durchgang dominant, zielstrebig und lauffreudig. Als Lennard Maesch seine Farben mit 21:15 (38.) in Front warf, war die Partie entschieden. Einzig der starke Sebastian Barentzen sowie Paul Skorupa, die zusammen 22 der 27 Vikings-Tore erzielten, waren kaum zu stoppen.

„Wichtig war der Sieg. Die Chancenverwertung ließ sicher zu wünschen übrig, sonst wäre das Ergebnis noch deutlicher ausgefallen“, freute sich Loschinski und richtete den Blick gleich auf die nächste Partie bei der Zweitvertretung der SG Langenfeld: „Auf unserer Leistung können wir aufbauen und wollen mit einem weiteren Sieg wieder Richtung oberes Tabellenmittelfeld schielen.“

Erfreulich für das Trainerduo von ME-Sport waren der Einsatz von Paul d‘Avoine, Thomas Mandlik, Moritz Horn und Lennard Maesch, die allesamt nach langer Verletzungspause wieder im Kader standen. Dabei meldete sich Moritz Horn mit seinen sieben Toren eindrucksvoll zurück. Da sich der TV Angermund mit einem 29:29-Uunentschieden vom TSV Aufderhöhe trennte, beträgt der Vorsprung von Mettmann-Sport auf den ersten Abstiegsplatz bereits sieben Zähler. lafa

Haaner Handballer rannten dem Gegner von Beginn an hinterher

Die klare 22:29 (12:18)-Niederlage der Haaner Handballer beim Regionalliga-Absteiger Adler Königshof nahm Kai Müller auf seine Kappe. „Wir sind mit der Marschroute ins Spiel gegangen, über eine offensive Abwehr Akzente zu setzen. Das Ziel war, Königshof nicht in Fluss kommen zu lassen. Zudem wollten wir den einen oder anderen Ball klauen, um selbst ins Spiel zu kommen und Aggressivität zu entwickeln“, erklärte der Unitas-Trainer und bekannte: „Das hat nicht funktioniert. Vielmehr sind wir von Beginn an hinterhergelaufen.“

Die risikoreiche Taktik wählte Müller wegen der dünnen Personaldecke. Letztlich aber hielten die Gäste nur bis zum 2:2 (5.) mit. Danach setzten sich die Königshofer über 4:2 (6.) und 6:3 (9.) auf 10:5 (16.) ab. Nach dem 15:10 (26.) bauten die Hausherren ihren Vorsprung bis zur Pause auf sechs Tore aus. Auch der Wechsel der Unitas auf die bewährte 6:0-Deckung schon nach zehn Minuten brachte die Königshofer nicht mehr aus dem Tritt. Das lag aber auch an den Haaner Defiziten im Angriff. Neben den Gegenstößen fehlte im Abschluss die notwendige Präzision. In der letzten Viertelstunde der Oberliga-Partie versuchten es die Haaner mit einer 5:1-Abwehr, doch Kai Müller stellte angesichts des 16:24-Rückstandes fest: „Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel schon durch.“ Positiv für die Unitas: Die zweite Halbzeit ging wenigstens nur mit 10:11 verloren. bs

Langenfelder Mannschaft bot einen leidenschaftlichen Kampf

Ein leidenschaftlicher Kampf trotz eines dezimierten Kaders: Die Reserve der SG Langenfeld kassierte am Samstagabend gegen Borussia Mönchengladbach unter schwierigen Bedingungen gleich die erste Niederlage des Jahres. „Mit der Leistung kann man mehr als zufrieden sein“, sagte Dennis Werkmeister, Sportlicher Leister der SGL und Trainer der Oberliga-Mannschaft nach der 25:28 (16:13)-Niederlage. „Wir haben einen unheimlich leidenschaftlichen Kampf geboten und waren über die gesamte Spielzeit auf einem Niveau mit dem Gegner.“ Und doch stand am Ende eine Niederlage trotz Pausenführung, weil in Andreas Nelte, Tobias Justen, Mathias Herff, Tobias Artmann und Niklas Köhler-Prediger gleich fünf Akteure absagten, erkrankt waren oder bei der ersten Mannschaft aushalfen.

Ihrem Schicksal ergab sich die Mannschaft trotzdem nicht: Weil ohne die fehlenden Innenblock-Spieler die gewohnte 6:0-Deckung nicht umzusetzen war, scheuchte Werkmeister seine Handballer kurzerhand in offener Manndeckung, 3-2-1- und 4:2-Formation über das Feld. „Das hat eine erstaunliche Wirkung gezeigt“, sagte der Trainer. Auch wegen der starken Leistung Philipp Isslings am Kreis und der Youngster Jonas Kluba und Simon Schößer verkaufte sich die SGL II bis zur Pause teuer. „Dann ließen aber die Kräfte nach, da mache ich niemandem einem Vorwurf“, gab sich Werkmeister milde, zumal der Tabellenzweite Gladbach den achten Sieg in Folge einfahren konnte. jim