Handball Marcel Billen führt Unitas zum Sieg

Kreis Mettmann. · Unitas Haan landet Kantersieg über Aufderhöhe, die SG Langenfeld II schlägt Angermund 25:19. ME Sport verlor in Lobberich.

Der flinke Marcel Billen (am Ball) präsentiert sich in glänzender Spiellaune.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Kantersieg in Solingen war Balsam für die Seele der Unitas-Handballer. Im Heimspiel in fremder Halle unterstrichen die Haaner ihre Auswärtsstärke und fegten den Oberliga-Aufsteiger aus der Halle. Einziger Wermutstropfen war die Besucherzahl in der Halle Börkhaus-Siebels. „In Haan wären sicher 200 bis 250 Zuschauer mehr gekommen“, stellte Kai Müller fest. Mit der Vorstellung seiner Mannschaft hingegen war der Unitas-Trainer hochzufrieden – vor allem nach der Pause, als die Solinger angesichts des permanenten Drucks einbrachen.

Die Sperrung der Heimhalle an der Adlerstraße, dazu der Umzug nach Solingen nebst dem verweigerten Tausch des Heimrechts durch die Aufderhöher: Die Haaner mussten in den vergangenen Tagen einige schlechte Nachrichten verkraften. Umso beeindruckender war die Vorstellung, die sie ablieferten. „Die Mannschaft hat die Geschichte positiv angenommen, das hat man schon beim Aufwärmen gemerkt“, sagte Müller. Nach dem Abpfiff fand der Trainer: „Das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen können.“

Schon in der ersten Halbzeit dominierten die Unitas-Handballer die Begegnung, lagen schnell mit 3:1 und 5:2 vorne. Zu einer höheren Führung reichte es jedoch nicht, weil im Abschluss noch die rechte Konsequenz fehlte und sich das Müller-Team in der Abwehr einige Nachlässigkeiten leistete. Doch der Haaner Coach lobte schon in dieser Phase die Körpersprache seiner Truppe: „Wir waren klar die bessere Mannschaften, hatten mehr Präsenz auf dem Feld.“ Im Ergebnis schlug sich das noch nicht nieder, weil die Unitas-Abwehr vor allem Kevin Tobolski nicht in den Griff bekam. Der Solinger kam über halbrechts zu einfachen Toren, hatte aber mit fünf Treffern im ersten Durchgang sein Pulver ebenso verschossen wie seine Mannschaftskameraden.

Mit einem knappen 17:16-Vorsprung gingen die Haaner in die Kabine – und drehten nach dem Wiederanpfiff richtig auf. Innerhalb von zwölf Minuten zogen sie auf 28:18 davon und zogen mit diesem Zwischenspurt dem Kontrahenten den Zahn. In den folgenden zehn Minuten gelangen den Solingern lediglich zwei Tore, während sich die Unitas auf 38:20 (56.) absetzte und dabei vor allem über Tempogegenstöße zum Zuge kam. Allen voran Marcel Billen, der am Ende mit 15 Treffern, darunter drei Siebenmeter, glänzte und zum Top-Werfer avancierte. Nicht minder stark war die Vorstellung von Rouven Jahn. „Er hat über weite Strecken überragend im Rückraum gespielt und deutlich gemacht, wofür wir ihn geholt haben“, war Kai Müller voll des Lobes für den Neuzugang.

Letztlich entschieden die Haaner die zweite Halbzeit mit 23:7 für sich und feierten damit endlich ihren ersten Heimsieg in dieser Saison – zumindest auf dem Papier. Nun müssen die Haaner Handballer abwarten, wie es mit der Halle an der Adlerstraße weitergeht. Zwar steht ihnen die Heimstätte ab dieser Woche wieder fürs Training zur Verfügung, allerdings ohne Haftmittelnutzung. Denn nach wie vor tut sich die Haaner Verwaltung schwer damit, dem sportlichen Aushängeschild der Stadt ebenso wie den Handballern des Haaner TV und dem Frauen-Team der HSG Adler die notwendige Unterstützung zu geben. bs

ME-Sport kann die Ausfälle
nicht richtig kompensieren

Nach dem schweren Auswärtsspiel in Mönchengladbach verloren die Handballer von ME‑Sport auch ihr zweites Topspiel in der Fremde. In Lobberich mussten sich die Gäste am Ende klar geschlagen geben. Durch die Niederlage rutscht die Mannschaft von Trainer Jürgen Tiedermann ins Mittelfeld der Oberliga.

Bereits vor der Partie war die Personaldecke bei den Mettmanner sehr eng – und sie sollte sich während der Begegnung weiter ausdünnen. Neben dem Langzeitverletzten Torwart Kenneth Hubicki meldeten sich vor dem Anpfiff Christopher Königs (Studium) sowie Yannick Pusch und Moritz Hebel krank ab. Tiedermann musste seine Startformation somit auf mehreren Positionen umbauen. In einer ausgeglichenen Anfangsphase deuteten sich die Schwächen der Gäste bereits an. „Im gebundenen Angriffsspiel haben wir uns sehr schwer getan. Dazu ist es uns nicht gelungen, schnell von Abwehr auf Angriff umzuschalten“, sagte Co-Trainer Andre Loschinski und fügte hinzu: „Natürlich mussten wir aufgrund der personell angespannten Situation auch mit unseren Kräften haushalten.“ Mit einer verdienten 18:12-Führung für die Gastgeber gingen die Mannschaften in die Kabine.

Zwar liefen die Mettmanner auch nach dem Seitenwechsel einem Rückstand hinterher, die Hoffnung und Möglichkeit, die Partie zu Gunsten der Gäste zu drehen, blieb aber weiter bestehen. „Wir haben uns dann drei überhastete Aktionen im Angriff nacheinander erlaubt, die Lobberich gnadenlos ausgenutzt und die Partie frühzeitig entschieden hat“, sagte Loschinski und musste feststellen, dass auf der Bank immer mehr Platz frei war. Lukas Klein schied nach seiner dritten Zeitstrafe in der 47. Minute aus. Sören Falkenberg folgte ihm zwei Minuten später nach einer harten, aber vertretbaren roten Karte. Da sich anschließend Spielmacher Paul d’Avoine an der Schulter verletzte und ins Krankenhaus gebracht werden musste, zog sich Torwart Simon Hüttel ein Trikot an und besetzte die Linksaußenposition. Die vierte Niederlage für Mettmann-Sport in dieser Saison war zu diesem Zeitpunkt bereits besiegelt. lafa

SGL II ist mit Platz
vier schon über dem Soll

Bei der Oberliga-Mannschaft der SG Langenfeld herrscht gute Laune: Die Handballer von Trainer Dennis Werkmeister setzten sich am Samstag vor heimischem Publikum mit 25:19 (12:9) gegen den Tabellen-Zwölften TV Angermund durch. „Ich glaube, wir haben seit vier Jahren nicht gegen Angermund gewonnen“, sagte Werkmeister lächelnd. Nun bestand seine Mannschaft die sportliche Prüfung souverän und ohne Probleme. Schon zur Mitte der ersten Halbzeit spielte die SGL II mit den treffsicheren Matthias Herff und Andreas Nelte einen Drei-Tore-Vorsprung heraus und baute diesen später ohne Probleme aus. „Das Spiel hatte zwar eher ein mittelmäßiges Niveau“, sagte Werkmeister, aber: gewonnen ist gewonnen.

Dabei konnte Werkmeister erstmals in dieser Saison seine Bank nicht komplett füllen. In Niklas Schlossmacher und Tobias Justen waren zwei Akteure verhindert, außerdem mischten Herff, Steffen Becker und Max Guggenmoos noch am vergangenen Donnerstag für die erste Mannschaft im Kreispokal gegen die Bergischen Panther II (26:25) mit. Nelte stand am Samstag auch noch für die erste Mannschaft zur Verfügung. Viel Belastung – und doch punktete die „Zwote“ erneut. Und natürlich: „Es macht mehr Spaß, wenn man viele Punkte auf dem Konto hat“, sagte Werkmeister.

Davon hat sein Team nun schon 12:6, und Werkmeister darf zu Recht stolz auf Rang vier sein. „Wir sind über dem Soll. Bis zum Winter wollten wir zehn bis zwölf Punkte haben. Die haben wir jetzt“, lobt er. Nun kommen „Bonusspiele“ gegen Absteiger Adler Königshof und den Letzten HSG Hiesfeld/Aldenrade. jim