1. FC Wülfrath: „Der Verein ist gesund“

Der 1. FC Wülfrath sieht sich gut aufgestellt. Die höheren Nutzungsentgelte für die Sportstätten belasten jedoch die Kasse, warnt der Vorstand.

Wülfrath. „Der 1. FC Wülfrath hat seine Rechnungen immer bezahlt und wird sie auch in Zukunft bezahlen können. Aber wir sind auch davon abhängig, was Politik und Verwaltung in Zukunft beschließen“, sagt der FCW-Vorsitzende Michael Massenberg.

Der 62-Jährige steht seit 16 Jahren an der Spitze des Fußballvereins. Amtsmüde ist er nicht — „aber es wird durch die Erhöhung der Nutzungsgebühren nicht einfacher, den Verein so weiterzuführen wie bisher“.

In der vergangenen Woche präsentierte Massenberg auf der Jahreshauptversammlung des FCW die Bilanz des Jahres 2010. Der Verein sei gesund, das Jahr finanziell nahezu ausgeglichen gelaufen. „Unsere Marschrichtung bleibt weiterhin, nur das auszugeben, was wir auch einnehmen“, sagt Massenberg. Er und der neue Geschäftsführer des Vereins, der ehemalige Bundesligaprofi Carsten Pröpper (44), bemängeln, dass die Stadtverwaltung zum 1. August eine Erhöhung der Nutzungsentgelte eingeführt hatte.

„Wenn die Platzmiete noch teurer wird, ist es um attraktive Vereinsarbeit in Wülfrath in den kommenden Jahren nicht gut bestellt“, kritisiert Pröpper. Allein im Jugendbereich rechnet Finanzleiter Dirk Effey mit einer Kostensteigerung von rund 1000 Euro. Spätestens zum übernächsten Jahr denkt er deshalb an eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge.

Mit der jüngsten Vergangenheit ist der Vorstand ansonsten zufrieden. Die erste Mannschaft als Aushängeschild steht momentan auf Rang zehn der Niederrheinliga. Platz 13 reicht zur Qualifikation für die im kommenden Jahr neu gegründete fünfte Liga.

„Die Qualifikation ist sehr wichtig, die erste Mannschaft ist unser größter Werbeträger“, sagt Massenberg. Um das Ziel zu erreichen, soll im Winter unter anderem ein neuer Spieler aus Velbert kommen. Bei einer Qualifikation soll der Etat aber nicht aufgestockt werden, der Großteil der Mannschaft zusammenbleiben.

Weiterhin auf der Suche bleibt der Verein in Sachen Jugendleiter. Seit zwei Jahren ist die Stelle vakant, der Vorstand hat die Leitung kommissarisch übernommen. Das Amt zu besetzen sei nicht einfach, da viel Erfahrung verlangt werde, sagt Massenberg. Bis ein Kandidat gefunden ist, will der Vorstand die Leitung der Jugendabteilung weiter übernehmen. Den Spielbetrieb koordiniert das junge Vorstandsmitglied Max Schultheiss. Vier Jugendteams spielen in Leistungsgruppen, die D1 (Jahrgänge 99/00) unter Trainer André Fischer klopft sogar ans Tor zur Niederrheinliga.

In der vierthöchsten deutschen Spielklasse ist die erste Damenmannschaft unterwegs. Durch viele Abgänge sind die jungen Spielerinnen gefragt, nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr aus dem Tabellenkeller herauszukommen. „Unser Ziel ist irgendwann, die dritte Liga zu erreichen “, sagt der stellvertretende Vorsitzende Dirk Koslat. Die Basis wurde dafür schon einmal verstärkt: Erstmals läuft eine U17-Mädchenmannschaft für den FCW auf.