30 Jahre Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt
Der Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt findet seit 30 Jahren sein Publikum. Ob Orkantief „Xaver“, Schnee oder Regen: Bisher hat der Markt allem getrotzt.
Tönisheide. Nasses Jubiläum: Bei seinem 30. Geburtstag musste der Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt einmal mehr mit dem Wetter kämpfen. „Xaver“ hatten die Organisatoren zu Beginn getrotzt und den Markt pünktlich eröffnet. „Die Häuser am Kirchplatz haben ganz gut Deckung geboten“, sagt Initiator Wilbert Hager. Nach einem unwetterartigen Schauer aus Regen und Hagel, der die Besucher bis auf eine Handvoll Unentwegter vertrieb, schlossen die Buden aber 90 Minuten früher als geplant.
„Es gab Schlimmeres“, lässt Hager drei Jahrzehnte Revue passieren — Schnee bis zum Abwinken, Blitzeis am Eröffnungstag: „Zentimeterdick, wir hätten Schlittschuh laufen können.“ Einmal musste der kleine Markt wegen Sturms sogar eine ganze Woche verschoben werden. „Einen Tag schlechtes Wetter können wir verkraften, zwei tun schon weh“, sagt Hager.
1983 hat der Vorsitzende der Tönisheider Werbegemeinschaft den Weihnachtsmarkt gemeinsam mit Metzgermeister Kurt Kampmann aus der Taufe gehoben: „Die Idee kam uns bei ein paar Gläsern Wein beim ökumenischen Pfarrgemeindefest im katholischen Kindergarten“, erinnert sich Hager.
Noch am selben Abend bekamen die Pläne in der Gaststätte von Jürgen Sandkühler Hand und Fuß: „Wir hatten nicht viel Zeit, es war ja schon Juni.“ Die Buden lieh man sich in Wülfrath, Standort war zunächst die Hubbelsgasse neben der evangelischen Kirche.
Nach drei Jahren folgte der Wechsel zum Kirchplatz — aus Brandschutzgründen, so Hager, denn in der Hubbelsgasse standen die Holzhütten unmittelbar neben alten Fachwerkgebäuden.
Der Name indessen blieb, ebenso das Konzept: Es gibt durchgängig weihnachtliche Musik, die über die Jahre zwar flotter geworden ist, aber keine Schlager. Örtliche Gruppen, Vereine und Einrichtungen gestalten das Programm und betreiben mit den örtlichen Händlern die Buden, die neben Speisen und Getränken auch Präsente anbieten. Dieses Jahr wurden außerdem eine Weihnachtsmarkttasse und ein Kalender mit Tönisheider Motiven aufgelegt.
Was hat sich geändert? „Heute gibt es Weihnachtsmärkte an jeder Ecke“, meint Hager, die Besucher seien flexibler. Etwa 70 Prozent kämen aus Tönisheide. Wolfgang und Kirsten Hirt besuchen jedes Jahr vier oder fünf Weihnachtsmärkte, doch der Hubbelsgasser Markt ist für die Tönisheider seit 30 Jahren ein Muss: „Es ist einfach familiärer als in den großen Städten“, sagt der 63-Jährige. „Hier trifft man Leute, die man kennt“, bestätigt Julia Wöllner. Die 21-Jährige probiert mit Freundin Isa Picard „Heiße Henne“, Glühwein mit Eierlikör — eine der Spezialitäten auf Tönisheide.