Wülfrath: Schulkinder feiern doppeltes Jubiläum
Adventsbasar mit Programm an der Grundschule Ellenbeek: Der Förderverein hilft seit 25 Jahren, die Ogata existiert seit zehn.
Wülfrath. Die Kinder haben gebastelt, gebacken, gemalt, gestrickt und Texte für ein Theaterstück gepaukt — alles für die große Jubiläumsfeier ihrer Schule. Dafür gibt es gleich zwei gute Gründe: Die Offene Ganztagsschule (Ogata) wird zehn Jahre alt und der Förderverein begeht bereits seinen 25. Geburtstag. Mit einem großen Adventsbasar, verschiedenen Bastelangeboten und dem Theaterstück von den „Kindern aus Bullerbü“ von Astrid Lindgren lockten Kinder und Lehrer viele Besucher am Samstag in die Schule.
Es geht gemütlich zu an diesem grauen Nachmittag. Nur kurz vor der Aufführung des Theaterstücks bricht etwas Hektik aus. „Noch kann ich meinen Text“, sagt Jorden (7) aus der 1 a. „Ich spiele den Vater und muss nur einen Satz sagen. Aber wir haben alle so komische Hüte auf“, erzählt er. Betreuerin Wiltrud Breitbarth-Grauert sagt lachend: „Diese Mützen trägt man so in Schweden. Ihr zeigt im Stück, wie dort Weihnachten gefeiert wird.“
Seit 1999 arbeitet sie schon an der Schule und gehört zu den Mitarbeitern der ersten Stunde in der Betreuung. Zunächst gab es nur die so genannte „verlässlichen Betreuung“ bis 14 Uhr. Erst ab 2003 öffnete die Ogata ihre Türen. Breitbarth-Grauert: „In der verlässlichen Betreuung haben wir damals mit elf Kindern angefangen. Die Ogata startete 2003 dann mit 25 Kindern und heute besuchen 78 Kinder die Ogata jeden Nachmittag.“
Die Besonderheit der Ogata der Gemeinschaftsgrundschule Ellenbeek ist ihre Trägerschaft. Anders als bei den meisten Ogatas im Kreis übernimmt der Förderverein hier die Organisation und Unterstützung des Projektes. „In der Regel befinden sich die meisten Ogatas in kirchlicher oder städtischer Trägerschaft“, sagt Schulleiterin Birgit Haske.
Der Förderverein steht damit aber auch in einer großen Verantwortung. Neue Räumlichkeiten mussten für die vielen Nachmittags-Kinder geschaffen werden, eine Hausaufgaben-Betreuung, AGs und ganzheitliche Förderprogramme sowie ein warmes Mittagessen. „Unsere Aufgaben beschränken sich nicht nur in kleineren Renovierungsmaßnahmen oder der Unterstützung bei Festen und Klassenfahrten“, sagt die Vorsitzende des Fördervereins, Kurtula Gößl. „Wir gestalten das Leben an der Schule und die Förderung der Kinder maßgeblich mit.“
Wie stark die Zeiten sich geändert haben, wird gerade in der Entwicklung der Nachmittags-Betreuung für Schulleiterin Haske immer wieder deutlich. Früher startete die Schule dreizügig, heute nur noch zweizügig. Dafür stieg die Zahl der Schüler in der Nachmittagsbetreuung. „In vielen Familien müssen heute beide Elternteile arbeiten. Auf der anderen Seite empfehlen wir Eltern aber aus pädagogischen Gründen, ihre Kinder nachmittags hier zu lassen“, sagt Haske.
Alle Beteiligten von Schule, Förderverein und Ogata blicken zuversichtlich nach vorn. Einzig die finanzielle Situation könnte besser sein. Da die Beiträge für die Ogata in der Ellenbeek neben dem Land vorwiegend von sozialschwächeren Eltern geleistet werden, ist am Ende weniger Geld im Topf als bei anderen Ogatas. „Würde die Stadt hier gerechter unter den Ogatas aufteilen, würde es auch uns besser gehen“, sagt Haske.