Achtung: Radfahrer queren
Wenn Radler vor dem Aldi-Parkplatz in Tönisheide den Panoramaradweg verlassen, werden sie von Autofahrern meist übersehen.
Tönisheide. Donnerstagmorgen auf dem Aldi-Parkplatz in Tönisheide: Aus beiden Ausfahrten ziehen immer wieder Autos, die auf die Nevigeser Straße fahren wollen, zügig über den kombinierten Rad-und Gehweg hinweg — obwohl Schilder deutlich auf querende Radler hinweisen.
Besonders an der südlichen Ausfahrt kann das fatale Folgen haben: Unmittelbar daneben wird der Panoramaradweg zur Umfahrung des Parkplatzes auf den Gehweg entlang der Nevigeser Straße geführt. Fahren Autofahrer auf dem Parkplatz sofort bis zur Straße, werden Radler aus Fahrtrichtung Wülfrath schnell übersehen. Die Sicht auf den Radweg ist durch Sträucher, einen hoher Bretterzaun und Wertstoffcontainer versperrt.
Fast täglich komme es dort zu brenzligen Situationen, sagte Marlies Ammann (CDU) jetzt im Bezirksausschuss und wurde von anderen Ausschussmitgliedern unterstützt. Die Union verlangte daher Vorschläge von der Verwaltung, wie die Gefahrenstelle beseitigt werden kann.
„Die Sichtbeziehung ist ein Problem“, bestätigte Jan Schneider von der städtischen Straßenverkehrsbehörde. Unfälle habe es aber noch nicht gegeben — zumindest lägen bei der Polizei für diese Stelle bisher keinerlei Meldungen vor.
Ausschussmitglieder berichteten jedoch von lautstarken Auseinandersetzungen nach Beinahe-Kollisionen. Ein Radfahrer soll gar wutentbrannt vor eine Autotür getreten haben.
In erster Linie will man die Sichtverhältnisse zwischen Ausfahrt und Radweg verbessern, so dass Auto- und Radfahrer frühzeitig Blickkontakt aufnehmen können. Dafür soll zum einen das Buschwerk zurückgeschnitten, zum anderen der ohnehin schwer marode Bretterzaun entfernt werden.
Da von dieser Maßnahme auch der Discounter berührt wäre, werde man mit diesem das Gespräch suchen, sagte Schneider. Des Weiteren wird wohl einer der Wertstoffcontainer entfernt werden müssen.
Der Anregung aus dem Ausschuss, die Schilder an der Ausfahrt etwas tiefer zu setzen, sind die Technischen Betriebe (TBV) am Donnerstagmorgen nachgekommen. Das Zusatzschild der querenden Radfahrer ist unübersehbar unter dem Schild „Vorfahrt gewähren“ montiert. Viel tiefer gehe es nicht, weil die Richtlinie zum Aufstellen von Verkehrsschildern Mindesthöhen vorgebe, sagte Schneider.
Wenn die Maßnahmen nicht greifen, bliebe noch, die Ausfahrt auf die Nevigeser Straße auf die nördliche Zufahrt zu beschränken und an der hinteren Parkplatzzufahrt nur noch die Einfahrt zu erlauben.
Eine sogenannte Umfahrbarriere am Radweg, an der die Radler bremsen müssen, ergibt für Schneider indes keinen Sinn: Die Radler müssten ohnehin die Geschwindigkeit deutlich reduzieren, wenn sie vom Panoramaradweg auf den Bürgersteig einbiegen.