Zoff entzweit die Linken in Wülfrath
Die Linke will bei der Kommunalwahl 2013 in Wülfrath antreten — die DLW aber auch. Der Landesverband will vermitteln.
Wülfrath. Den Linken in der Kalkstadt droht rund ein Jahr vor der Kommunalwahl Streit. Gleich zwei Ortsverbände buhlen im Moment um die Wähler. Die Linke will die Demokratische Linke Wülfrath (DLW) dazu bewegen, sich aufzulösen und in ihrer Partei aufzugehen. „Das sehe ich gar nicht“, reagiert DLW-Fraktionsvorsitzender Klaus H. Jann unmissverständlich.
Diese Situation war pikant: Da standen plötzlich zwei linke Infostände in der Fußgängerzone — und die Protagonisten hatten sich ganz offenbar nicht viel zu sagen. „Es gibt keine offiziellen Gespräche untereinander“, sagt Jann. Er ist auch Mitglied der Bundespartei Die Linke, „aber Infos von den Aktivitäten der Partei in Wülfrath erhalte ich nicht“.
Klaus Jann und die Linken: In Wülfrath gehört das zusammen. Als DKP zogen sie in den 1980ern zum ersten Mal in den Rat ein. Nach der Wende firmierte sie in DLW um, holte bei den Wahlen 2004 16,8 Prozent, 2009 16,04 Prozent. „Für die Bundespartei Die Linke sind wir in Wülfrath das Mekka der Linken in Westdeutschland“, sagt Jann.
Für Jörg Schwindt, einer der beiden Sprecher der Linken, ist die Zeit reif, in Wülfrath mit einer Partei zu agieren. „Das hatte Jann vor Jahren auch angekündigt, aber nie umgesetzt“, so Schwindt. Die Linke — sie ist unter anderem im Kreistag vertreten — wolle auf jeden Fall bei der Kommunalwahl 2014 in Wülfrath antreten, „idealerweise als einzige Linke“. Die Landeszentrale wirke darauf hin, dass die beiden Gruppierungen in einem Ortsverband antreten sollen. Schwindt ist zuversichtlich, dass „genau das auch geschehen wird“.
Diese Zuversicht teilt Jann nicht. In der kommenden Woche werde die Die Linke-Landesvorsitzende nach Wülfrath kommen. „Wir werden dann unsere Position schildern“, sagt Jann. Er schließt nicht aus, „dass tatsächlich 2014 zwei linke Parteien auf dem Wahlzettel stehen“. Dadurch, erwartet er, „würde die linke Politik insgesamt Schaden nehmen.“