Wahl: Wann tritt Claudia Panke wieder an?
Noch ist unklar, ob die Bürgermeisterin schon nächstes Jahr zur Wahl antritt. Mögliche Gegenkandidaten halten sich noch bedeckt.
Wülfrath. Claudia Panke ist bis 2015 gewählt — für sechs Jahre. Der Rat der Stadt wird bereits 2014 neu gewählt — im Mai. Kandidiert die amtierende Bürgermeisterin vielleicht schon dann? Rechtlich wäre es möglich. Die neue Landesregierung hat die Voraussetzungen geschaffen, dass die Amtszeit der Bürgermeister verkürzt und die Rats- und Bürgermeisterwahlen zum gleichen Zeitpunkt gewählt werden können. Doch wählt Panke diese Option? Und: Stehen mögliche Gegenkandidaten schon in den Startlöchern?
Panke selbst hält sich mit einer Kommentierung der Situation zurück. „Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht. Das politische Tagesgeschäft hat Vorrang“, sagt sie. Bis Ende Oktober muss sie sich aber entscheiden, ob sie sich vorzeitig dem Wählervotum stellen will. Die Unterstützung der Wülfrather Gruppe ist ihr sicher. Auch auf die FDP, die ihr bereits 2009 zur Seite stand, dürfte sie erneut mittragen. Was aber machen CDU und SPD?
Die Beobachter der öffentlichen Sitzungen werden durchweg bestätigen können, dass die inhaltliche Nähe zwischen Panke und Union unübersehbar ist. Ebenso klar ist aber auch, die Teile der CDU Probleme mit Teilen der WG-Ratsherren haben. Das könnte sich negativ auf die Union-Unterstützung für das WG-Mitglied Panke auswirken.
In der Bürgermeister-Frage hat sich die CDU noch nicht positioniert — versichert deren Stadtverbandchef Andreas Seidler. „Das war noch kein Thema“, sagt er. Sein Stand der Zeitplanung: „Panke kandidiert erst 2015.“ Seine Partei halte sich aber alle Möglichkeiten offen. „Ich schließe gar nicht aus, dass wir am Ende die Bürgermeisterin unterstützen. Wir haben aber auch drei bis vier potenzielle Kandidaten in eigenen Reihen.“ Ein Name, der immer wieder genannt wird: Martin Sträßer, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Seidler: „Ich beteilige mich nicht an Spekulationen.“
Die SPD kommt als Panke-Förderer kaum in Frage. Das lässt auch Ortsvereins-Vorsitzender Wolfgang Preuss durchblicken. „Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass wir unseren Wählern empfehlen würden, Frau Panke zu wählen.“ Aber die Bürgermeister-Frage steht für ihn nicht zur Diskussion. „Wir müssen nicht reagieren. Frau Panke muss erst einmal sagen, wann sie antreten will. Dann gucken wir weiter.“
Auch DLW und Grüne/WWG, die 2009 ihren aktuellen Fraktionsvorsitzenden Stefan Mrstik als Bürgermeister-Kandidaten nominiert hatten — ihm wird auch jetzt Interesse attestiert — werden Claudia Panke kaum ihre Hilfe anbieten. Beide haben mehrfach sich Kritik an Pankes Amtsführung geäußert.
Wülfraths traditionell unübersichtliche Gemengelage scheint im Moment nicht dazu geeignet, dass Panke schon 2014 ihre zweite Kandidatur anstreben könnte. Das würde sich schlagartig ändern, wenn die CDU sich für Panke stark machen würde. Aktuell sieht es danach aber nicht aus. Weder sie noch die anderen Parteien stehen unter Druck, sie können abwarten, können reagieren. Claudia Panke muss agieren und in Vorlage gehen.