Tag der offenen Tür der Technischen Betriebe (TBV)
Nach Fertigstellung der letzten Remise zeigen die Technischen Betriebe Velbert ihr neues Zuhause der Öffentlichkeit.
Velbert. Vorsichtig zieht der elfjährige Fabian an dem Hebel neben seinem Bein, schon fährt die Schaufel des Minibaggers in den Sandhaufen. Einmal Bagger fahren — unter Aufsicht von Maschinist Marc Schmitt wurde dieser Traum nicht nur manch kleiner Kinder beim Tag der offenen Tür der Technischen Betriebe (TBV) wahr.
Nachdem vor einem Jahr der Umzug ins neue Verwaltungsgebäude erfolgt war, präsentierte sich das städtische Tochterunternehmen jetzt pünktlich nach Fertigstellung der letzten Remise vor einigen Tagen der Öffentlichkeit.
Das Interesse ist groß — zahlreiche Besucher tummeln sich den Tag über auf dem Gelände am Lindenkamp. Im Stundentakt führt Bernhard Wieneck Gäste gruppenweise durch den Neubau und über das Außengelände. „Die meisten Fragen gibt es zum Winterdienst, vor allem zur Salzversorgung“, berichtet der Leiter der Geschäftsbereiche Kanal, Straße und Abfall, der den Besuchern auch die gewaltigen, insgesamt 900 Tonnen Streugut fassenden Salzsilos zeigt.
„Wir wollten uns einfach mal bei den TBV umschauen“, sagt Friedhelm Stinder. Der 86-jährige Velberter und seine Frau nehmen sich ausgiebig Zeit für einen Rundgang. „In der alten Kantine hat unser Orchester vor 20 Jahren manchmal geprobt“, erinnert sich der Blasmusiker — er hat noch die wenig einladenden Gebäude des alten Bauhofs kennengelernt.
Was tut sich in der Unterwelt, soll heißen, in den 325 Kilometern städtischer Kanäle? Umringt von kleinen und großen Beobachtern erkunden Nike und Aaron Kurtz mit ihren Eltern anhand einer Kanalkamera das Innenleben eines für die Vorführung aufgebauten Röhrensystems. Sie finden sogar eine Ratte — die aber nur ein Stofftier ist.
Nebenan hat Chemiker Oliver Ihnow sein Labor-Mobil platziert, das zur Abwasseruntersuchung eingesetzt wird. Unter dem Mikroskop befindet sich allerdings keine Abwasserprobe, sondern Wasser aus einem Velberter Bach, in dem es vor Kleinstlebewesen wimmelt: „Kopf, Augen, Beinchen“, zählt Jana-Marie auf, was sie im Okular erkennen kann. Auch die Erwachsenen werfen gern einen Blick auf die Probe.
Am Minibagger wartet derweil Tom-Luis auf seinen Einsatz. Die Fahrzeuge auf dem Betriebsgelände habe der Sechsjährige als Modellautos zu Hause, sagt Ilka Mück: „Jetzt kann er sie alle im Original anschauen“, so die Nevigeserin.
Familie Kurtz ist inzwischen bei den Vermessern angekommen. Die Geräte, die ansonsten zum Einmessen von Geodaten dienen, eignen sich auch hervorragend zur exakten Größenbestimmung. Auf Wunsch werden nicht nur Kinder, sondern auch die Erwachsenen vermessen, alle erhalten schließlich eine Urkunde über das Ergebnis.
Als Stein der Erkenntnis entpuppt sich ein Kalksteinblock am Eingang: Auf einer blank polierten Metallplatte ist seine exakte Position, eingemessen nach verschiedenen Messverfahren, eingraviert. „Den ganzen Tag über kamen Besucher, die feststellen wollten, wie genau ihre Navigationsausrüstung arbeitet“, berichtet der für Vermessungen zuständige Geschäftsbereichsleiter Dieter Nakelski: „Das ist zum Beispiel für Geocacher interessant.“