Alkoholverbot im Angerpark?

Wülfrather Gruppe fordert einen entsprechenden Beschluss. Anwohner ziehen mit.

Wülfrath. Alkoholmissbrauch und Drogenhandel im zentralen Angergarten — das prangert die Wülfrather Gruppe an. In einem Antrag an den Ausschuss für Umwelt und Ordnung (AUO), fordert sie die Verwaltung auf, die rechtlichen Möglichkeiten zum Erlass einer Satzung zum Alkoholverbot auf öffentlichen Wegen und Plätzen zu prüfen.

Unterstützung erfährt die WG von den direkten Anwohnern des Angergartens: 21 haben den Antrag mit unterschrieben.

Ende der 1980er-Jahre wurde der Angergarten angelegt — nachdem das dortige Freibad am Krapps Teich aufgegeben und abgerissen wurde. Der Park sollte allen Wülfrathern zu Verfügung stehen, den Altenheimbewohnern als Naherholungsoase dienen. „Doch die meisten Menschen machen einen großen Bogen um den Park“, sagt Wolfgang Peetz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Der Grund, warum Familien und Senioren den Angergarten meiden, sei offensichtlich: „Das sind nicht nur die oftmals alkoholisierten Gruppen, die abschrecken“, sagt Peetz. Freilaufende Hunde seien inzwischen normal. Und: „Der Angergarten ist ein bekannter Umschlagplatz für Drogen.“

Die WG hat mit den Anwohnern gesprochen. „Jede Unterschrift, die wir von ihnen bekommen haben, war mit einem mindestens 30 Minuten dauernden Gespräch verbunden, weil die Leute ihre Geschichte, ihren Unmut loswerden wollten“, sagt Peetz. Das seien Erzählungen von Lärmbelästigungen, Berichte von ungeniertem Urinieren mitten im Park. „Da wird wild in die Gärten gepinkelt. Und niemand schreitet ein“, fasst Peetz die Verärgerung zusammen.

Mehrere Gesprächspartner hätten sich über mangelnde Hilfe seitens des Ordnungsamtes beklagt. Peetz: „Da wird seit Jahren weggeschaut.“

Der Park müsse künftig wieder für alle Bürger zur Verfügung stehen. Ein Alkoholverbot sei ein geeignetes Mittel. Die Stadt solle ein generelles Verbot, aber auch ein auf bestimmte Plätze beschränktes Verbot prüfen. Auch Stadtpark und der Grünzug „In den Banden“ solle einbezogen werden.

Eine neue Satzung allein, sagt die WG, reiche nicht aus. Das Hauptproblem sei schon heute die Kontrolle. Deshalb sollten die Stadt auch gleich die Personalsituation für den Außendienst des städtischen Ordnungsamtes darstellen.

Zudem solle die Caritas-Suchtberatung am Prozess beteiligt werden. „Uns ist schon bewusst, dass ein Alkoholverbot im Angergarten auch eine Verdrängung des Problems ist. Trotzdem muss darüber gesprochen werden. Und das ganz offen,“ sagt Wolfgang Peetz.