Alpakas geben beim Trekking den Takt vor

Spaziergänge entlang des Neanderlandsteigs gibt es viele. Keiner ist so wie der, den Jennifer Schoenmakers mit ihren drei Alpakas kennt.

Erfahrungsgemäß bestehen die Freudenseufzer, die beim Anblick von Ben, Heinz und Marty ausgestoßen werden, aus sehr vielen „i“ und auf jedem von ihm scheint anstelle eines i-Punkts ein kleines Herz zu schweben. Nicht anders war es bei Karl-Heinz mit Enkel Paul. „Sind die niiiiiedlich“, flöteten beide beim Anblick der drei Alpakas.

Zusammen mit weiteren spazierfreudigen Menschen gingen die Jungs auf Trekking Tour. Geleitet wurde der Ausflug, der als ein Programmpunkt der erstmalig stattfindenden Neandersteig-Wanderwoche insgesamt 15 Leute aus Erkrath, Ratingen und Wülfrath anlockte, von Jennifer Schoenmakers. Die Alpakas gehören mit zu ihrer Familie wie Ehemann Bart und die beiden Töchter. Als „Rasenmäher auf vier Beinen“ bezeichnet Jennifer Schoenmakers sie. Aber weil die drei kamelartigen Wollknäule nicht allein die ziemlich schräg hängenden Wiesen rund ums Haus abgrasen können, stehen ihnen eine handvoll Schafe rund um das Leittier Isi als Helfer zur Seite.

Nun aber ging es für alle Beteiligten entlang der Idylle Unterdüssels Richtung Aprath. „Die Tiere bestimmen das Tempo“, und damit es wirklich in die gewünschte Richtung ging, wurden sie an die Leine genommen. „Schön locker lassen“, lautete die Betriebsanleitung. Schafe und Alpaks mögen es nicht, gezerrt zu werden. Leichtes Stupsen aber musste manchmal sein.

Dass Schafe keinen Rückwärtsgang haben, erlebte Teilnehmerin Ingeborg schnell. „Isi geht einfach nicht weiter“, sondern hatte sich sozusagen festgefahren. Weil aber so ein Schaf, Marke Ouessants, relativ leicht zu heben und neu zu platzieren ist, ging es doch irgendwie immer zügig weiter.

„Ich muss mich noch beliebter machen“, sagte Simona und griff beherzt in die von Tiermama Schoenmakers bereit gehaltene Büchse mit geschnipselten Möhrenstücken.

Das Hauptinteresse galt natürlich den exotisch anmutenden Alpaks. Sie sind sogenannte Distanztiere. Sie spucken, rückt ihnen jemand zu nah aufs Fell, fassen aber relativ schnell Vertrauen und markieren, wenn man sie lässt, mittels Urin gerne ihr Revier.

Als Reittiere eignen sie sich wenig, als Wolllieferant sehr wohl und solche Spaziergänge wie die Trekking-Tour an einem strahlenden Frühsommertag mögen sie.

„Am liebsten würde ich mir eins einpacken“, schwärmten zum Schluss alle übereinstimmend. „Die sind ja so liiiiiieb.“