Wülfrath Ansturm auf Sammelstellen fällt klein aus

Wülfrath · Seit Montag sind die Annahmestellen der Stadt für Bürger, die Grünschnitt entsorgen wollen, wieder geöffnet. Lange Warteschlangen blieben am ersten Tag aus.

 Abfallberaterin Ulrike Eberle und Benjamin Lohe vom Bauhof können bei der Entsorgung von Grünabfällen keine Hilfestellung leisten.

Abfallberaterin Ulrike Eberle und Benjamin Lohe vom Bauhof können bei der Entsorgung von Grünabfällen keine Hilfestellung leisten.

Foto: Tanja Bamme

. Seit Beginn der Verordnungen um die Corona-Pandemie war es den Wülfrathern nicht möglich, ihren Grünschnitt zu entsorgen. Und so sammelten sich im Garten so mancher Haushalte die Grünabfälle zusehends an. Seit Montagmorgen können Gartenfreunde jedoch aufatmen: Nicht nur die Annahmestelle an der Liegnitzer Straße öffnete für die Entsorgung von Grünabfall wieder, auch auf dem Parkplatz des Poco-Einrichtungsmarktes fanden die Wülfrather eine vom Ordnungsamt betriebene Presse vor. Vier Personen kümmern sich an der zentralen Stelle um die fach- und hygienegerechte Entsorgung des Grünabfalls.

Mitarbeiter der Wasserwelt
hilft bei der Organisation mit

„Seit elf Uhr fahren die Autos fast im Minutentakt vor, in den früheren Morgenstunden war es etwas ruhiger“, verrät Stefan Thies. Eigentlich ist er Mitarbeiter in der Wasserwelt, hat aufgrund der Corona-Situation allerdings die Badehose gegen die Warnweste getauscht. „Die Bürger gehen sehr gut mit den Regelungen um, es herrscht allerorts großes Verständnis für die Situation.“

Abfallberaterin Ulrike Eberle ist sich sicher, dass die Wiederöffnung der Abgabestellen zu einem Aufatmen in der Bevölkerung geführt hat. „Auch wenn wir im Moment nur Grünschnitt annehmen können, ist die Erleichterung trotzdem groß“, stellt Eberle fest. Um keine Wartezeiten zu erzeugen, arbeitet das Team am Poco-Parkplatz mit einer Presse und einem Container, der ersatzweise für die Abfälle zur Verfügung steht. „Die Presse fasst zwölf Tonnen Material, danach entleeren wir das Fahrzeug an der Liegnitzer Straße“, erklärt Guido Köhler. Der stellvertretende Leiter des Bauhofs hat sich gemeinsam mit seinem Team für diesen Schritt entschieden, um lange Warteschlangen zu vermeiden. „Dafür wird der Abfall morgens zwischen fünf und acht Uhr an der Hauptabladestelle eingesammelt.“

Um mit dem vorhandenen Platz auszukommen, muss auf die Abgabe von Bauschutt auch weiterhin verzichtet werden. An der Liegnitzer Straße können drei Fahrzeuge in eingerichtete Boxen fahren, Hilfestellung bei der Entladung der Abfälle gibt es aufgrund der Abstandregelung nicht. „Das stört mich aber nicht. Ich bin froh, dass ich den Müll trotzdem loswerde“, versichert Dieter Kowal. In seinem kleinen Garten hat sich eine Menge Abfall angehäuft. „Drei Wochen habe ich diesen aufbewahrt und musste nun dreimal fahren, damit ich alles abtransportiert bekomme.“

Eine weitere Wülfratherin, die namentlich nicht genannt werden möchte, muss die Presse auf dem Poco-Parkplatz gleich fünf Mal anfahren. „Aber ich habe großes Verständnis für die Situation. Mich stört dieser Zustand überhaupt nicht.“

Das Team des städtischen Bauhofs bittet die Bürger darum, die Ablieferungen nicht ausschließlich auf die Wochenendtage zu verlagern, sondern auch die Werktage zu nutzen. „Damit es auch weiterhin zu keinen langen Wartezeiten kommt“, erläutert Patrick Muthmann, der gemeinsam mit drei Kollegen an der Liegnitzer Straße im Einsatz ist.