Mettmann Geschlossener Recyclinghof sorgt für Ärger

Mettmann. · Viele Mettmanner fordern die Wiedereröffnung. Sie wissen nicht, wohin mit Grünschnitt.

Der Mettmanner Recyclinghof ist zum Ärger vieler Mettmanner wegen der Corona-Krise geschlossen. Wie lange dieser Zustand anhalten wird, ist noch unklar.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Da hat alle Welt in der Corona-Krise Zeit, im Garten zu arbeiten – und der Recyclinghof in Mettmann ist zu. Seit Wochen ist das ein Ärgernis in der Kreisstadt, denn die Bürger wissen nicht, wo sie den Grünschnitt aus ihren Gärten entsorgen können. Die Stadt verweist auf die Biotonnen, die genutzt werden können, und das hohe Infektionsrisiko ihrer Mitarbeiter, das besteht, weil diese häufig auch beraten, helfen und mit anpacken müssen.

Heinz Wiederhut wusste von dieser Schließung nichts – „ich bin da mit voller Ladung hingefahren“ erzählt er. Denn: Auf der Internetseite der Stadt Mettmann war bis Ostermontag von der durch die Pandemie bedingten Schließung nichts zu lesen. Vielmehr waren die vor der Corona-Krise üblichen Öffnungszeiten aufgeführt. Erst auf Nachfrage von Heinz Wiederhut wurde das Problem erkannt und behoben.

Infektionsrisiko für die Mitarbeiter minimieren

Zugleich denkt das Team des städtischen Bauhofs derzeit darüber nach, wann der Recyclinghof wieder aufgemacht werden kann. „Es wird in den nächsten Tagen eine Lösung geben“, kündigt der Mettmanner Stadtsprecher Christian Barra an. Dazu gehöre, dass der Parkplatz an der Hammerstraße bereits halbseitig gesperrt ist. So soll die Zahl der Bürger, die den Recyclinghof nutzen, derart begrenzt werden, dass das Infektionsrisiko für die Mitarbeiter minimiert werden kann. Allerdings müsse die Lage dem Infektionsrisiko angepasst werden: Eventuell seien auch Absperrungen und zeitliche Einschränkungen nötig. Knifflig ist auch das Problem, wie die Bürger, die Grünabfall los werden wollen, von denen getrennt werden können, die Elektroschrott oder anderes entsorgen möchten.

Schon zu „normalen“ Zeiten war es in der Vergangenheit so, dass der Andrang auf den Recyclinghof an der Hammerstraße an ganz normalen Werktagen so groß war, dass sich die Autos bis zur Nordstraße zurückstauten. Dazu Angelika Dünnwald, Leiterin des Baubetriebshofs: „Der Verkehr war komplett blockiert.“ Mit einer Einfahrtbeschränkung von wenigen Fahrzeugen könne dieses Problem nicht gelöst werden, gibt sie zu bedenken. Selbst wenn nur Grünabfälle und Altpapier auf dem Recyclinghof abgegeben werden dürften, „wie wollen sie das den Bürgern vermitteln, die vor der Zufahrt stehen und beispielsweise auch ihren Elektroschrott los werden wollen. Die Diskussionen möchte ich meinen Mitarbeitern nicht zumuten. Abgesehen davon, dass in solchen Situationen der Mindestabstand nicht mehr eingehalten wird.“

Details zu einer probeweisen Öffnung will die Stadt Mettmann in den kommenden Tagen veröffentlichen. Doch die Bürger müssen damit rechnen, dass es längere Wartezeiten und Schlangen vor dem Recyclinghof geben wird.