Velbert „Aufbruch in eine neue Zeit“
Velbert · . Sportlich war die Eröffnung des neuen Fußballstadions im Sportzentrum Velbert ein Reinfall: Die SSVg Velbert musste auf dem satten Grün des frischen Rasens durch den Wuppertaler Sportverein eine herbe 1:4-Schlappe wegstecken.
Dennoch überwog die Freude: „Endlich ist es soweit. Wir sind froh, dass wir in dieser sportlichen Infrastruktur eine Heimat gefunden haben“, freute sich der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn und erinnerte daran, dass erste Überlegungen zum Stadion an diesem Standort bereits vor 15 Jahren angestellt wurden. Aus verschiedenen Gründen zog es sich so lange hin, schließlich sorgte zum Schluss Corona für Verzögerungen.
Eigenleistung in Höhe eines sechsstelligen Betrages
Stolz ist der Vereinschef darauf, dass einige Gewerke in Eigenleistung in Höhe eines sechsstelligen Betrages erbracht wurde, bis spät in die Nacht vor dem Eröffnungstag wurde gearbeitet. Die Spieler haben einen klaren Auftrag: „Wir erwarten den sportlichen Erfolg. Dazu wollen wir im Kinder- und Jugendbereich weiter wachsen.“ SSVg-Verwaltungsratsvorsitzender Hajo Wagner lobt die Investition von 13,5 Millionen Euro: „Ein Ambiente der Superlative für unsere Fans und den anderen Zuschauern der Oberliga, dabei streben wird die Regionalliga an. Wir sind in Velbert die Nummer eins im Fußball, das wollen wir im ganzen Kreis Mettmann sein. Dabei sollen die Trainer und Übungsleiter Vorbilder für den Nachwuchs sein und das soziale Engagement wird dabei nicht vernachlässigt.“
Für Bürgermeister Dirk Lukrafka war es immer wichtig, ein Stadion zu haben, das zeigt, dass Velbert eine sportbegeisterte Stadt ist. „Das ist der Aufbruch in eine neue Zeit. Mit dem Stadion möchten wir nicht nur die SSVg unterstützen, sondern wir wollen damit zeigen, dass Sport und Fußball in Velbert zuhause sind, darum haben sich viele für die Anlage stark gemacht.“ Zuvor erinnerte der Bürgermeister an den langen Weg, den das Stadion nahm: „Als ich 2004 bei der Stadt Velbert angefangen hatte, war das schon ein Thema. Eine ehemalige Deponie für Sport zu nutzen, dass war schon eine gute Idee. Es war eine weise Entscheidung, erst den Sportkomplex fertigzustellen und zu warten, bis die Finanzierung sicher gestellt ist. In den Jahren 2017 bis 2019 hatten wir einen ausgeglichenen Haushalt.“ Peter Blau, der erste Vorsitzende des Stadtsportbundes Velbert, sprach einen „Riesendank“ an den Rat aus, der es möglich machte, dieses Stadion zu errichten: „Jetzt hoffen wir, dass sich der sportliche Erfolg einstellt.“ Shamail Arshad, Ratsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses der Kultur- und Veranstaltungsbetrieb Velbert (KVBV), dankt für die gute Zusammenarbeit mit der SSVg und kündigte an, dass darauf geachtet wird, die Anlage zu pflegen. Daneben warb er für die Kulturangebote: „Wir machen auch die eine oder andere Veranstaltung.“ KVBV-Geschäftsführerin Linda Frenzel nahm in der Verwaltung einen Teamgeist in Sachen Stadion wahr und warb für die neue Location: „Den VIP-Raum kann man mieten. Ich würde mich freuen, im nächsten Jahr dort ein tolle Fußball-Hochzeit auszurichten.“ Mit dem Stadion und seinen Trainingsplätzen hat die SSVg Velbert ihre neue Heimat gefunden, verbunden mit Büroräumen, Lagerflächen und was sonst ein Verein braucht. Auf einem der seitlichen Parkplätze hat nun der Motorsportclub Neviges-Tönisheide seinen sportlichen Mittelpunkt. Am gestrigen Sonntag wurde der Jugendkart-Slalom, der sonst traditionell am 1. Mai stattfindet, ausgetragen. Insgesamt sind am Stadion rund 590 Parkplätze vorhanden. Nach der erfolgreichen Premiere im Juni versprechen die Kulturloewen im kommenden Jahr eine Wiederauflage des Autokinos. Was mit dem alten Stadion an der Sonnenblume geschieht, steht noch nicht fest. Es geht in Richtung Wohnbebauung. In welcher Form ist noch offen, geklärt werden muss unter anderem, welche Auswirkungen die ehemaligen Bergwerksstollen in diesem Bereich haben.