Ausstellung in der Sparkasse zeigt die Entwicklung des Geldes
Zur Eröffnung hörten die Besucher einen Vortrag über alte und moderne Zahlungsmittel.
Velbert. „Wo könnte eine Ausstellung zur Entwicklung des Geldes besser aufgehoben sein als in der Sparkasse“, stellte Jörg Buschmann fest. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert begrüßte in der Hauptfiliale in Velbert-Mitte zahlreiche Interessenten, die sich über „Wert und Geschichte des Geldes — Vom alten Rom bis in die Zukunft“ informieren wollten.
„Der römische Kaiser Diokletian erließ im Jahr 301 ein Preisedikt, für rund 1400 Güter setzte er Höchstpreise fest, ließ diese buchstäblich in Stein meißeln — aber das hielt nicht lange“, erläuterte der Sparkassenchef. „Immerhin verriet die Preisliste einiges über das Preisgefüge, Geld war fester Bestandteil des Alltags. Das war etwas anderes, als wenn sich zwei Bauern einigen mussten, wie viele Hühner ein Sack Getreide Wert war.“ Der Denar war als Münze im gesamten Römischen Reich vertreten. „Das war praktisch der Vorläufer des Euro“, so Eckhard Hamm von der Marketingabteilung der Sparkasse und präsentierte diese Münzen in der Ausstellung.
Die Schau besteht zum großen Teil aus Leihgaben des Geldgeschichtlichen Museum der Kreissparkasse Köln, ergänzt um Stücke aus dem Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum Velbert und dem Velberter Stadtarchiv. Interessant, wie sich die Fugger von Tuchfabrikanten zu den größten Bankiers entwickelten. Die bergischen Waagenmacher bekamen viel zu tun, weil mit ihren Goldwaagen der tatsächliche Wert der Münzen ermittelt wurde. Unglaublich die astronomischen Summen, die bei der Hyperinflation in den 1920er Jahren auftauchten: Innerhalb von kurzer Zeit kostete ein Ei nicht mehr neun Pfennig, sondern 1,9 Milliarden Mark, die Stadt Velbert druckte Notgeld. Kaum war die Druckerschwärze trocken, war das Papier wieder fast wertlos.
Über die Einführung der D-Mark in der DDR und der deutschen Wiedervereinigung kommt die Ausstellung zum Euro. „Wer kann sich noch an die Starterkids erinnern, die 2002 jeder haben wollte“, fragte Jörg Buschmann. „In der Ausstellung kann man sie noch betrachten.“ Die Ausstellung blickt nicht nur zurück, sondern wirft einen Blick in die Zukunft und informiert über Kryptowährungen wie den Bitcoin — Geld, das nicht anfassen kann. Weil es nur im Internet existiert. Gekrönt wurde die Ausstellungseröffnung durch einen informativen Vortrag von Jörg Dechert von der Landesbank Hessen-Thüringen. Er begann mit den alten Ägyptern, das Gold als Sonnenstrahlen verehrten, die in der Erde aufgefangen wurden. Gold hatte eine große religiöse Bedeutung, in Mitteleuropa wurde die erste Verwendung des Edelmetalls mit der Himmelsscheibe von Nebra festgestellt.