Ausstellung: Marc Chagall im Kindergarten
24 Farb-Lithografien sind in der Kita Arche Noah zu sehen.
Wülfrath. Chagalls Farb- und Symbolikwelt passt gut in diesen Bewegungsraum. Nach 2009 sind zum zweiten Mal Original-Lithografien von Marc Chagall im Caritas-Familienzentrum Arche Noah an der Flandersbacher Straße zu sehen. Gezeigt wird seit Donnerstag „Der Exodus Zyklus“.
Der Zyklus aus dem Besitz des Erzbistums Köln wird in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Kreis Mettmann ausgestellt. Zu sehen sind 24 Farb-Lithografien, die Chagall 1966 zum Buch Exodus der Bibel geschaffen hat. Sie schildern den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, die Errettung Israels und den Bundesschluss am Sinai.
Die erste Chagall-Schau an der Flandersbacher Straße „Bilder zur Bibel“ war mit 25 angemeldeten Führungen und mehr als 500 Besuchern „ein großer Erfolg für den Kindergarten, aber auch das Bildungswerk“, wie Projektleiter Heinz-Peter Jaeschke betont.
„Das ist auch ein Auftrag ans Familienzentrum: Wir wollen uns öffnen“, erklärt Caritas-Bereichsleiter Klaus Faulhaber-Birghan. Die Ausstellung ist nicht kindergartenintern, sie richtet sich an die breite Öffentlichkeit. 15 Führungen unter der Leitung der Kunsthistorikerin Dr. Hildegard Heitger-Benke (Bonn) sind bereits gebucht: von Kindergärten, Schulklassen und Senioren.
Darunter sind auch Bewohner des Alten- und Pflegeheimes von der Heyden, mit dem die Arche Noah seit Jahren eine Kooperation pflegt. „Die freuen sich so sehr“, weiß Erzieherin Gerlinde Linstromberg. Eine Bewohnerin habe geschwärmt, „dass sie nun mit dem Rollstuhl noch einmal ins Museum könne“.
Dieser museale Charakter sei ausdrücklich gewollt, betont Jaeschke. „Wir nehmen etwas von der Hemmschwelle, ins Museum zu gehen“, glaubt er. Für Arche-Leiterin Barabara Tweer ist die Ausstellung auch ein Bildungsbeitrag. „Bei unseren Kindern ist Vorfreude und Neugier“, sagt sie. Zudem sei es ein Beispiel, wie ein Dreieck aus Kindern, Kunst und Kirche verbunden werden könne.
Einen augenzwinkernden Beitrag zum Thema liefert am Donnerstag, 1. März, 19.30 Uhr, der Künstler Max Erben im Kindergarten. „Das Buch der Bücher — mit himmlischen und irdischen Gedanken, Liedern und Texten“ soll zum Nachdenken anregen, aber auch amüsieren.